Beschreibung
Überall Ordnungen: Einordnung, Zuordnung, Unterordnung. Odile Kennels Band "Irgendetwas dazwischen" ist ein Plädoyer für die Unordnung. Im Fokus steht der Austragungsort so vieler Ordnungsversuche: der Körper. Eins ist in Kennels Gedichten klar: Der Körper lässt sich nicht säuberlich zusammenfalten und in Identitätsschubladen stecken. Es geht den Gedichten um Ausfaltung, um Entfaltung - und den vermeintlichen Ordnungsapparat schlechthin: Sprache. Kennels Gedichte sind dabei immer unbedingt sinnlich, bewegen sich über Sprachen hinweg, kosten die Vielfalt der Möglichkeiten aus, die sich ihr bieten - spielerisch, ironisch, verzweifelt. Jedes Gedicht zeigt: Erst im Zusammenspiel entsteht etwas, das nicht nur denkbar und benennbar, sondern vor allem eines ist: lebbar.
Autorenportrait
ODILE KENNEL lebt als Lyrikerin und als Übersetzerin vorwiegend zeitgenössischer Lyrik aus dem Französischen, Portugiesischen, Spanischen, Englischen in Berlin. Sie schreibt auf Deutsch und Französisch und lädt gerne weitere Sprachen in ihre Texte ein. In ihrem Essay Lust (Verlagshaus Berlin, 2021) und ihrem Gedichtband »Hors Texte« (Verlagshaus Berlin, 2019) lotet sie den Raum zwischen Text und Sex aus und lässt Sprachen einander hinterhersteigen. 2021 war sie Finalistin beim Lyrikpreis Meran, 2022 erhielt sie den Paul-Scheerbart-Preis für ihre Lyrikübersetzungen.