Beschreibung
"Ich weiß, was es heißt, glücklich zu sein", heißt es in einem von Robert Kleindiensts Gedichten. Dies heißt auch, um die Flüchtigkeit des Glücks zu wissen und die rauen, die Schattenseiten des Lebens zu kennen, ohne die es nicht irdisch wäre. So kreisen Kleindiensts Gedichte um Leichtigkeit, Atemlosigkeit, Traumhaftigkeit, erzählen von Heimatlosigkeit, Vertreibung und der dunklen Vergangenheit, die immer noch auf uns lastet. In wenigen Zeilen haben hier Welten Platz: das Unsichtbare sichtbar zu machen, das Unaussprechliche auszudrücken, ohne es auszusprechen, darin liegt die große Stärke dieser Gedichte. Und in der Hoffnung, dass sich die Wolken verziehen - im Wissen, dass es sie doch gibt, die friedlichen Momente auf Erden.
Autorenportrait
Robert Kleindienst 1975 in Salzburg geboren, Studium der Germanistik, Pädagogik und Politikwissenschaft. Stadtschreiber von Kitzbühel 2007. U. a. Georg-Trakl-Förderungspreis für Lyrik 1997, Rauriser Förderungspreis 2007, Projektstipendium des Bundesministeriums für Kunst und Kultur 2016. Zuletzt erschienen: Nicht im Traum (Roman, 2013), Vermintes Echo (Erzählungen, 2014).
Leseprobe
Ich weiß, was es heißt, glücklich zu sein wir zwei stehen hier also zu dritt und halten die Hand fester. so viel Grün, wie uns der Frühling schenkt, überrascht uns dann doch, das hätten wir nur im Traum gedacht. nicht im Traum aber spiegeln wir uns im Weiher, sehen Entenküken nach, die Spuren ziehen im Wasser. am Horizont leuchten Berge weiß, wir warten noch eine Weile, schwimmen weiter, dem Ufer zu