Beschreibung
Rhea, eine erfolgreiche Onkologin, befindet sich am Scheideweg. Ihr Mann Jonathan, ein vom Alltag gelangweilter Lehrer, beginnt mit seiner Kollegin Cleo ein Verhältnis. Ihre 20-jährige Tochter Sophia erhält ein Stipendium für London und steht kurz vor dem Auszug. Rhea möchte die beiden um jeden Preis halten. Plötzlich beginnen im Umkreis ihrer Villa Menschen zu verschwinden, zunächst ein Nachbar, danach dessen Ehefrau, später ein jugendliches Zwillingspaar; die Stadt versinkt im Schnee. Ulrike Kotzina erweist sich auch in ihrem zweiten, überaus spannenden Roman als routinierte Erzählerin.
Autorenportrait
Ulrike Kotzina 1970 in Wien geboren, Studium der Germanistik und Sportwissenschaften, Redakteurin und Lektorin, lebt als Antiquitätenhändlerin in Purkersdorf. Stipendium beim Klagenfurter Literaturkurs im Rahmen des Ingeborg-Bachmann-Preises 2000, Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich 2009, Preis der Stadt Wien 2013. Zuletzt erschienen: Staudamm (Roman, 2012)
Leseprobe
"Gleich darauf war sie fortgefahren im Verlesen der Nachrichten und hatte das Verschwinden der Zöchlings erwähnt, und all dies war Rhea wie ein Albtraum erschienen. Jonathan war fort, auch Sophia entglitt ihr, die Menschen in der Nachbarschaft verschwanden auf einmal. Verschwanden wohin? Verschwanden warum? Man konnte doch nicht einfach verloren gehen, als gäbe es irgendwo im Universum einen Raum, in den es einen zog wie in ein schwarzes Loch, dem man nicht mehr entfliehen konnte, das einen einfing und auflöste, unwiderruflich!"