Beschreibung
Eine beglückend leichtfüßige Suada über Betrug, Verrat und die Eifersucht des Erfolglosen. Die langjährige Freundschaft zweier Schriftsteller - der eine Ludwig, der andere der namenlose Ich-Erzähler - ist in die Brüche gegangen. Der Ich-Erzähler sieht sich von seinem besten Freund grausam hintergangen. Seine Idee für ein Buch der Bücher - Abend für Abend hat er sie seinem bewunderten Freund, dem Bestsellerautor, immer wieder vorgetragen, in langen Diskussion verfeinert, und dann das: Ludwig veröffentlicht das Buch unter eigenem Namen - und wird zum gefeierten Star. Der Ich-Erzähler versucht das Unrecht und die Unverfrorenheit seines einst besten Freundes in Worte zu fassen. Und offenbart sich in den immer grotesker werdenden Umkreisungen und Obsessionen als der, der er wirklich ist: der eigentliche Betrüger.
Autorenportrait
David Albahari wurde 1948 in Pec im heutigen Kosovo geboren und ist einer der renommiertesten Schriftsteller Serbiens. Er studierte Englische Literatur in Belgrad und hat Vladimir Nabokov und John Updike ins Serbische übersetzt. 1973 erschien sein erster Erzählungsband, zahlreiche weitere Romane und Erzählungen folgten. Sein Werk ist vielfach ausgezeichnet worden, z. B. mit dem Ivo Andric-Preis und dem Brücke-Berlin-Preis. David Albahari lebt in Calgary und Belgrad.
Leseprobe
Ludwig mag jedoch erzählen, was er will, das Problem liegt darin, dass ich schon lange vor ihm auf diesem Weg war, er das aber nie zugeben wollte, obwohl er wusste, was er getan hatte, er wusste genau, dass er mich wie eine Dampfwalze in voller Fahrt zerquetscht, aus mir einen klebrigen Fleck auf ebendiesem Weg gemacht hatte. Nicht einmal umgedreht hat er sich, um zu schauen, wie ich aussah. Und ich sah nach nichts aus, eben wie jemand, der niedergewalzt wurde, viele Variationen gibt es da nicht.