Hochwertig ausgestatteter Werkkatalog zum vielseitigen zeichnerischen Oeuvre von Johann Gottfried Schadow, der vor allem als Bildhauer und Begründer der Berliner Bildhauerschule bekannt ist. Als leidenschaftlicher und hochtalentierter Zeichner interessierte sich Johann Gottfried Schadow (1764-1850) für gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse seiner Zeit; nüchtern-sachlich oder satirisch kommentierte er sie mit Stift und Feder. Das Spektrum seiner Themen umfasst Zeichnungen nach antiker Skulptur ebenso wie Tier-, Akt- und Bewegungsstudien, Porträts, Entwürfe zu Grab- und Denkmälern sowie Karikaturen. Vor allem aber beschäftigte sich Schadow mit der Physiognomie, dem Körperbau und Wachstum des Menschen vom Säugling bis zum Greis. Seine Ergebnisse veröffentlichte er 1834 und 1835 in den Mappenwerken 'Polyklet' und 'Nationalphysiognomien '. In den etwa 2.200 nachweisbaren Zeichnungen wird ein Lebenswerk sichtbar, das vom ausgehenden Rokoko über den Klassizismus bis zum Biedermeier reicht und sogar den Realismus eines Adolph Menzel vorwegzunehmen scheint.

Sibylle Badstübner-Gröger studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Klassische Archäologie an der HU Berlin. Promotion zur Potsdamer Plastik des Spätbarock. Vorsitzende des 'Freundeskreises Schlösser und Gärten der Mark', Herausgeberin der gleichnamigen Publikationsreihe. Claudia Czok studierte Kunstgeschichte in Halle. Promotion zu Schadow als Zeichner. Seit 1989 Tätigkeit im Kupferstichkabinett Berlin. Forschungsgebiete: Deutsche Kunst 18.-20. Jahrhundert, insbesondere Zeichenkunst und Druckgrafik. Jutta von Simson studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Philosophie in Münster, Freiburg und Berlin. Zahlreiche Publikationen zum Forschungsschwerpunkt Berliner Bildhauerei des 19. Jahrhunderts, u.a. OEuvre-Katalog zu Christian Daniel Rauch.