Wagnis Warteschleife

Gedichte

12,50 €
(inkl. MwSt.)
In den Warenkorb

Lieferbar innerhalb 1 - 2 Wochen

Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783865202833
Sprache: Deutsch
Umfang: 120 S.
Format (T/L/B): 0.9 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der Dichter Johannes Bobrowski sagte einmal, er könne nur Naturlyrik schreiben, wenn er über einen Fahrstuhl verfüge. Diese Disposition teilen die Gedichte Jan Kuhlbrodts: Nur aus der Stadtlage heraus wird 'das Land, das weite, wie es mich begleitet', als Sehnsuchtsort in Worten fassbar. Ein idyllisches Land ist es nicht: 'Durchbrochen. von Struktur/ Und auf Brachflächen heimisch/ Ein einziges Kraut nur und hart/ wie Bahnanlagen.' Es ist das Land, von dem Volker Braun einmal sagte, es sei 'in den Westen' gegangen, und ist doch ein anderes, das am Ort geblieben ist, und nur die Zeit ging über es hinweg: 'In Plattenbauweise verewigt in Halden. In unserm Vergehen wird bleiben/ Das Land wie es war.' Die Herkunft aus dem Osten der Republik und das Aushalten der stetigen Veränderung bilden das Spannungsfeld, das die Gedichte Jan Kuhlbrodts gedanklich ausschreiten. 'Wagnis Warteschleife' benennt präzise die Ambivalenz zwischen der Treue zum Ort, die auch eine Treue zu Menschen ist, und der Ruhelosigkeit des Geistes, der weite Wege geht, in der Erinnerung wie in der Imagination. So bieten diese starken und geschlossenen neuen Arbeiten Kuhlbrodts ein aufbewahrendes Verzeichnis der flüchtigen Wahrnehmungen, aus denen sich unsere Leben zusammensetzen.

Autorenportrait

Jan Kuhlbrodt, geboren 1966 in Karl-Marx-Stadt, studierte zunächst Politische Ökonomie in Leipzig und schließlich Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main. Von 1997 bis 2001 studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Vorübergehend arbeitete Jan Kuhlbrodt als Lehrer in einem Projekt für straffällig gewordene Jugendliche und als Antiquar. Er veröffentlichte Lyrik in Zeitschriften und Anthologien (u.a. Jahrbuch der Lyrik 2005 und Jahrbuch der Lyrik 2006). Außerdem: »Lexikon der Statussymbole« (2001), »Platon und die Spülmaschine« (2002), »Im Spiegel bin ich jung« (2002).