Janusgesichter

Stories aus der Klemm & Klau GmbH Ost

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783863943417
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Auflage: 1. Auflage 2014
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Mein Name ist Mildred Sox, Diplom-Kriminalistin. Ich bin diejenige, die aufgrund besonderer Lebensumstände (mein Ex-Lebenskamerad war IM und hatte mich als Quelle gegen meine Genossen in der MUK missbraucht) aus dem Polizeidienst gefeuert wurde und demzufolge geradezu als Überlebensstrategie eine Privatdetektei in Potsdam gründen musste." Alle weiteren Fakten sind meiner Story "Detektei Rote Socke" zu entnehmen. Niemand hatte mir in der Wiege gesungen, dass ich als illegitime Tochter einer blaublütigen Amalia von Hohenheim und dem in Deutschland stationierten GI James Fenimore Sox, später bei Nacht und Nebel in die USA verschwunden und seinerzeit millionenschwerer Eigentümer des Baseball-Teams Boston Red Sox, als diplomierte Kriminalistin in der DDR (Abschluss an der Humboldt Universität Berlin) Karriere machen sollte. Die übrigen fünfzehn Geschichten in "JANUSGESICHTER" beschreiben in der Regel Fälle aus dem deutschen Osten wie sie mir entweder in der eigenen MUK, von früheren Genossen anderer Mord-Untersuchungs-Kommissionen oder von späteren Kollegen in verschiedenen Sokos bekannt wurden. Zumeist handelt es sich um eine Kriminalität, wie sie vor 1990 im Osten nicht vorhanden war. Die "Detektei Rote Socke" führt Mildred Sox mit weiteren Stories fort. Das Buch erschien erstmals unter dem Titel "Detektei Rote Socke und andere Stories" 1999 in der DIE-Reihe (Delikte, Indizien, Ermittlungen) im Verlag DAS NEUE BERLIN.

Autorenportrait

Hans-Ulrich Lüdemann (Pseudonym John U. Brownman mit Co-Autor Hans Bräunlich) wurde am 4. Oktober 1943 in Greifswald geboren. Nach dem Abitur folgte ein Studium der Sportwissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Germanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität im vorpommerschen Greifswald. Von 1966 bis 1969 arbeitete er beim Verlag Junge Welt Berlin. Danach war er freischaffend tätig als Journalist, TV-Kameramann und Schriftsteller. 1977 erlitt Hans-Ulrich Lüdemann einen Unfall als Reservist während seiner NVA-Wehrpflicht, der ihn zeitlebens in den Rollstuhl zwingt. Er ist Autor von 20 Hörspielen für Kinder und Erwachsene, desgleichen sind 26 Buchtitel von ihm erschienen. Als wichtigstes Werk gilt sein autobiographisch geprägter Roman Der weiße Stuhl. Hans-Ulrich Lüdemann hat sich auch als Szenarist von TV-Filmen ausgewiesen. Schreiben ist für ihn Therapie. Seiner physischen und psychischen Stärkung dienten seit 1992 über zwei Dutzend Aufenthalte in Dänemark, Reisen nach San Francisco, Zypern, Toronto, Guernsey, Kapstadt, Florida, Dubai, Sydney und Singapur. Glückliche Rollstuhl-Tage in Kalifornien fanden ihren Niederschlag in San Francisco and so on Happy Rolliday I. Ein Reise-Essay zu Südafrika trägt den Titel Kapstadt und so weiter Happy Rolliday II. Das dritte Buch über eine Reise im Oktober 2002 mit dem Titel Florida and so on Happy Rolliday III erschien Januar 2005. Ein viertes Reise-Essay Dubai-Sydney-Singapur und so weiter Happy Rolliday IV schloss 2005 die Reihe Happy Rolliday ab. Die Gesamtauflage seiner Bücher beträgt nahezu eine Million Exemplare. Mitgliedschaften: SV der DDR 1974, VS 1990; IG Medien 1990. 1973 Hörspielpreis des DDR-Rundfunks, 1977 Kunstpreis des DTSB, 1982 Preis für Kinder- und Jugendliteratur des Kulturministeriums der DDR.

Leseprobe

"Sie hätten nicht zu Landowski gehen sollen, Teuerste. Dieser polnische Galan hat bei mir danach angerufen, um sich für seine Belästigung auf dem Rastplatz zu entschuldigen und von der Police erzählt. Sie sind eine akute Gefahr für uns, Allerwerteste. Und ich werde jetzt." BienenKarli schimpfte in diesem Augenblick wie ein Rohrspatz über die schlechten Sitten im Funkverkehr und forderte ultimativ jenen Schweiger auf, sich an die Regeln zu halten oder das CB zu verlassen. "Schalten Sie sofort dieses Gerät ab!" Liane Loreni unterstrich ihren Befehl mit einer MAKAROW in der Hand. Sie sagte, diese sei ein Zwilling zu der Waffe, die Campnagels Fingerabdrücke trug. Sogenannte Duellpistolen - preiswert auf einem Russenmarkt in Polen gekauft. Von einem russischen Ex-Offizier. "Tut mir leid, meine Liebe. Wie der Philosoph einst sinngemäß gesagt hat: Sie stören meine Kreise. Und wie es wohl diesem Weisen auch geschah." Mildred Sox sah in die Mündung der Armeepistole. Ihre Knie wurden weich. Irgendetwas musste sie tun. Aber was? Taktik tat not. Und die hieß: Reden, reden und nochmals reden: "Wie haben Sie es nur angestellt, Frau Loreni, dass ihr Mann alles stehen und liegen ließ, um eiligst nach Hause zu fahren?" Das Folgende brachte Zeitgewinn, war aber beim Mitansehen und Mitanhören mehr als peinlich. Die Loreni führte vor, wie sie nach dem ersten Klingelzeichen per Raumüberwachung dem Professor eine Liebesszene zwischen Schnittomeit und ihr bühnenreif zu Gehör brachte. Schnittomeits Stimme wurde von der Schauspielerin täuschend echt imitiert. Die Loreni schloss: "Als der Alte dann angehetzt kam, hat Schnittomeit ihn erschossen. Schließlich ging es um Alles oder Nichts! Der Alte wollte alle Verträge für die TV-Serie rückgängig machen! Mein Leben als Protagonistin wäre zerstört gewesen! Niemals und niemandem lasse ich das durchgehen!" Mildred Sox begriff, dass die Frau zumindest in diesem Moment etwas daneben war: "Aber wenn Sie jetzt schießen, Frau Loreni, dann fällt der Verdacht auf Ihren Geliebten. Schnittomeit hat mich hierher bestellt. Das ist noch auf meinem Anrufbeantworter drauf!"