Beschreibung
Sie leiden unter Erschöpfung und Müdigkeit, anhaltend gedrückter Stimmung und einer unerklärlichen Gewichtszunahme? Dass die Schilddrüse dahintersteckt, würde man nicht gleich vermuten. Genau das ist das Problem: Wie die Schilddrüse funktioniert und womit man bei Störungen rechnen muss, ist viel zu wenig bekannt - weder in der breiten Öffentlichkeit noch bei vielen Ärzten. Viel zu oft wird die autoimmune Schilddrüsenerkrankung nicht rechtzeitig erkannt oder nicht richtig behandelt. Hashimoto-Patienten müssen es ertragen, dass ihre Beschwerden verharmlost werden oder keine passende Therapie mit Schilddrüsenhormonen durchgeführt wird. Die nach ihrem Entdecker, dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto (1881 - 1934), benannte Hashimoto-Thyreoiditis wirft nach wie vor viele Fragen auf: Wie entsteht die Erkrankung? Gibt es Risikofaktoren? Welche Medikamente sind wirksam? Wie kann man am besten mit der Erkrankung leben? Der kompakte Taschen-Ratgeber stellt den aktuellen Kenntnisstand über Ursache und Therapie der Hashimoto-Thyreoiditis vor und gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen, wie man diese Schilddrüsenerkrankung erkennen, behandeln und bewältigen kann. Darüber hinaus finden Sie eine Zusammenstellung von Therapie- und Selbsthilfekonzepten sowie die hilfreichsten Kontaktadressen im Serviceteil.
Autorenportrait
AusdemInhaltINHALT Vorwort Einführung FOKUS Schilddrüse Drüse mit Kontrollfunktion Anatomie und Histologie Schilddrüsenfunktion Schilddrüsenhormone Die Schilddrüse im Regelkreis TSH SchilddrüsenhormonMuster TRH Normale Schilddrüsenfunktion Schilddrüsenunterfunktion Hypothyreose Schilddrüsenüberfunktion Hyperthyreose Struma Möglichkeiten der Schilddrüsenuntersuchung Anamnese Körperliche Untersuchung Laborwerte Ultraschalluntersuchung Szintigrafie Histologie FOKUS Hashimoto-Thyreoiditis Wenn das Immunsystem kränkelt 100 Jahre Hashimoto Steckbrief der Krankheit Krankheitsverläufe Krankheitshäufigkeit Ursachen Immunmechanismen Genmechanismen Symptome Symptome der Unterfunktion Symptome der Überfunktion Symptome von Autoimmunerkrankungen Risikofaktoren . Genetische Faktoren Infektionen Jodbelastung Arzneistoffe VitaminDMangel Selenmangel Glutenintoleranz Psychische Belastung Hormonelle Veränderungen Diagnose HashimotoThyreoiditis bei Frauen, Männern und Kindern Das gebärfähige Alter Schwangerschaft Die Wechseljahre Die Krankheit bei Kindern Die Krankheit bei Männern Therapeutische Möglichkeiten Hormonersatz Behandlung mit L-Thyroxin Behandlung mit T3/T4-Kombination Antioxidantien Vitamin D FOKUS Selbsthilfe Der Weg der Eigeninitiative Stressfaktor Arzt Stressfaktor persönliches Umfeld Stressfaktor Partner Stressabbau durch Entspannung Gesunde Ernährung Risikofaktoren vermeiden INFOSERVICE Hilfe im Netz Deutschland Österreich Schweiz Glossar Register
Leseprobe
Vorwort: VORWORT Der mit einem Eigennamen verknüpfte Begriff Hashimoto-Thyreoiditis suggeriert, dass es um eine seltene exotische Krankheit geht. Das Gegenteil ist der Fall. Es ist die häufigste bekannte Autoimmunerkrankung - eine fortschreitende Entzündung von Schilddrüsengewebe mit nachfolgendem Funktionsverlust. Gesunde werden nichts davon bemerken, dass die Schilddrüse die Aktivität fast aller Organe beeinflusst. Anders sieht die Sache aus, wenn Störungen auftreten. Dann gerät das komplizierte Regelwerk durcheinander, und das Gleichgewicht der Hormone ist dahin. Das hat zur Folge, dass eine Vielzahl mitunter hartnäckiger und rätselhafter Beschwerden auftritt. Kein Zweifel, es besteht großer Informationsbedarf über die Schilddrüse im Allgemeinen und die autoimmune Hashimoto-Thyreoiditis im Besonderen. Der vorliegende Kompakt-Ratgeber präsentiert in gebotener Kürze Basiswissen zur Schilddrüsenfunktion, endokrinologische Diagnostik, Kennzeichen der Erkrankung, Risikofaktoren, aktuelle Therapiekonzepte und Bewältigungsstrategien. Dr. med. Eberhard J. Wormer (Auszug aus dem Kapitel FOKUS Hashimoto-Thyreoiditis) STECKBRIEF Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine entzündliche Schilddrüsenerkrankung. Sie gilt als Prototyp der chronischen lymphozytären Schilddrüsenentzündung. Darüber hinaus ist die Hashimoto-Thyreoiditis eine Autoimmunerkrankung, wobei im Krankheitsverlauf (zelluläre und humorale) Immunreaktionen gegen Thyreoglobulin (TG) und Thyreoperoxidase (TPO) stattfinden. Allgemeine Kennzeichen sind zirkulierende Antikörper (TG-AK, TPOAK) gegen Schilddrüsenantigene, Kropfbildung (Struma), Überschwemmung des Schilddrüsengewebes mit Lymphozyten sowie bevorzugt Symptome der Unterfunktion. Abgesehen von der sporadisch beobachteten Ausheilung in der Frühphase, gilt die Hashimoto-Thyreoditis als nicht heilbar. Sie kann aber sehr gut behandelt werden. Krankheitsverläufe Früher unterschied man Hashimoto-Verläufe mit (seltener) Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf) und mit (häufiger) Schrumpfung der Schilddrüse (atrophische Form/Ord-Thyreoiditis). Heute spricht man einheitlich nur noch von Hashimoto-Thyreoiditis. Da es sich um einen variabel aktiven, schleichenden Zerstörungsprozess von Schilddrüsengewebe handelt, beobachtet man eine bunte Mischung von Krankheitsverläufen mit sehr verschiedenen Symptomen. Anfangs kann eine Schilddrüsenüberfunktion auftreten, gelegentlich mit extremen Beschwerden (Hashitoxikose). Im weiteren Verlauf stehen meist Symptome der Schilddrüsenunterfunktion im Vordergrund, da sich der Anteil an intaktem Gewebe zunehmend verringert. Dies stiftet mitunter diagnostische Verwirrung. Spätere Untersuchungen zeigen dann, welche Erkrankung tatsächlich vorliegt. (...)