Beschreibung
Von der Medizin wird erwartet, dass sie heilt. Das ist eine Täuschung: Heilen kann nur die Natur. Ärzt:innen können lediglich behandeln ihre Aufgabe ist es, Voraussetzungen zur (Selbst-)Heilung zu schaffen sowie körperliche, psychische und soziale Heilungshindernisse zu erkennen. Doch sie sind heute zu "Leistungserbringer:innen" in einem fragwürdigen und kostenintensiven Gesundheitswesen geworden. Gleichzeitig bleiben Zuwendung, Mitgefühl und das Vertrauen auf den eigenen Körper als heilende Erfahrung oft auf der Strecke.
Gesundheit kann man für alles Geld der Welt nicht kaufen. Zahlreiche teure Vorsorgemaßnahmen lassen Krankheiten zwar früher erkennen und Folgen mindern, aber nicht verhindern. Gesundheitsförderung muss früher einsetzen und Patient:innen können viel dazu beitragen, anstatt sich von einer Gesundheitswirtschaft mit Eigeninteressen bedienen zu lassen.
Stephan Heinrich Nolte, seit über 40 Jahren ärztlich tätig, reflektiert, kritisiert und bietet Orientierungshilfen, was wirklich wichtig und sinnvoll für die Gesundheit ist.
Autorenportrait
Stephan Heinrich Nolte, geb. 1955, Dr. med., ist seit 30 Jahren als Kinder- und Jugendarzt in Marburg niedergelassen. Nach seiner Facharztausbildung war er Oberarzt in Marburg und trägt mittlerweile die Zusatzbezeichnungen Neonatologie, Psychotherapie, Homöopathie und Palliativmedizin. Neben Lehraufträgen an der Universität Marburg ist er auch als Fachjournalist, Kolumnist und Buchautor tätig.
Inhalt
Vorwort
Kapitel 1: Heilen oder Heiler
Heilen ist nicht Handeln: Die medizinische Ethik nach Childress und Beauchamps
Was wirkt?
Die Lebenskraft, die Seele und der Körper
Die Causa: Die Frage nach dem "Warum"
Spontanheilungen/Spontanremissionen Defensivmedizin
Unsinn Vorsorgemedizin?
Patienten
Ärzte
Kapitel 2: Heilungshindernisse
Pathogenese oder Salutogenese?
Systematik der Heilungshindernisse
Grenzen der Nicht-Behandlung
Dynamisches versus statisches Krankheitsverständnis
Kapitel 3: Die Heilindustrie: Schlaglichter auf
unser Gesundheitswesen
Der Staat und die Gesundheit
Regel- oder Maximalversorgung
Soll ich mich / mein Kind privat versichern lassen?
Wenn die Behandlung zu Ende geht: Was geschieht mit Behandlungsunterlagen, der Patientenakte?
Kapitel 4: Empört Euch!
Die Sprache der Medizin: Der "Zugang", die "Werte" und die "personalisierte Medizin"
"Ver-Sorgen" oder to care: Falsch oder richtig sorgen?
Gesunde "knocken" denn es sind Kranke, die nur noch nicht wissen, dass sie krank sind
Ivan Illich und die Iatrogenese
Interessenkonflikte: Was beeinflusst eine medizinische Entscheidung?
Privatisierung und Computermedizin
Kapitel 5: Medizin im Kontext: Placebo oder Nocebo?
Das Wirksame des Unwirksamen
Reichhaltige Belege aus der Fachliteratur
Placebo by Proxy
Therapien sind oft gesellschaftlicher Konsens
Auch der Arzt gehört zu den "Stellvertretern"
Schadet oder hilft Aufklärung?
Nicht nur Masern sind ansteckend, auch Vorstellungen und Ängste
Du sollst dir kein Bild machen oder doch?
Heilung in Bildern am Beispiel der Homöopathie
Die Kontextfaktoren sind entscheidend
Wirkung oder Wirksamkeit
"Intelligente" Placebos man hat sich was dabei gedacht
Lehren aus Auschwitz: Zuwendung und Trost helfen immer
Nicht Gesundheit, sondern "medizinische Versorgung" ist teuer!
Kapitel 6: "Un-Heil" Wie Corona den Gesundheitsbegriff verändert
Von der Epidemie zur Endemie bis zur Eradikation
Macht anlassloses Testen Sinn?
Der Erreger ist nicht die Krankheit
Weg mit den Handschuhen
Gesündere Kinder?
Wer ist gesund?
"Verschleppte Krankheit"
Das tägliche Spiel: Die "Neuinfektionen"
Coronazahlen zu Kindern in Deutschland
Was tun wir der nachwachsenden Generation an?
Die Methode, eine Gesundheitsdiktatur: Von der Dystopie zur Zustandsbeschreibung
Coronoia oder Rhinozeritis?
Nachbemerkung: Etwas Tröstliches zum Schluss
Bibliografie
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