Beschreibung
Mit der Fortsetzung der großen Koalition aus CDU, CSU und SPD ist auch über das Jahr 2018 von stabilen Rahmenbedingungen in der Arzneimittelversorgung auszugehen. Das AMNOG hat sich in den vergangenen Jahren, trotz einiger gesetzlicher Korrekturen - zum Beispiel die Aufhebung des Bestandsmarktaufrufes mit dem 14. SGBV Änderungsgesetz oder die nun vorgesehene Einführung eines Arztinformationssystems (AIS) - als trag- und konsensfähige Lösung zur Preisregulierung des patentgeschützten Marktsegmentes erwiesen. Eine umfassende Reform der frühen Nutzenbewertung in der kommenden Legislaturperiode ist also nicht zu erwarten und im Koalitionsvertrag auch nicht vorgesehen. Gleichwohl gibt es genügend Anlass für weitere fachliche wie politische Debatten. Es ist zu erwarten, dass es dabei insbesondere um die Fortsetzung des Pharmadialogs, die Einführungsphase des Arztinformationssystems, eine gesetzliche Klarstellung zur Mischpreisbildung sowie um eine harmonisierte europäische Nutzenbewertung gehen wird. Im inzwischen vierten AMNOG-Report werden diese Themen aufgegriffen, um so einen objektivierenden und wissenschaftlich fundierten Beitrag für die anstehenden Diskussionen sowie zur Weiterentwicklung der Nutzenbewertung in Deutschland zu leisten. "Mit dem Arztinformationssystem steht sieben Jahre nach Einführung des AMNOG eine zentrale Weichenstellung für die Zukunft der Nutzenbewertung an. Entscheidend wird sein, ob das AIS neben einem Informations- auch einem Steuerungszweck dienen soll. Auf eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation sollte jedoch in keinem Fall verzichtet werden." Prof. Dr. Wolfgang Greiner und Julian Witte, Autoren des Reports
Autorenportrait
Julian Witte (M.Sc.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl "Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement" der Universität Bielefeld.