Beschreibung
Die junge Shana erwacht eines Morgens und entdeckt, dass ihre kleine Schwester Nessie von einer seltsamen Krankheit befallen ist. Sie schlafwandelt, kann nicht sprechen und lässt sich durch nichts aufwecken. Mit unaufhaltsamer Entschlossenheit steuert Nessie auf ein Ziel zu, das offenbar nur sie kennt. Schnell schließt sich den Schwestern eine wachsende Schar von Schlafwandlern aus ganz Amerika an, die sich auf der gleichen mysteriösen Reise zu befinden scheint. Und wie Shana gibt es auch andere Hirten, die der Herde folgen, um ihre Freunde und Familien auf dem langen, dunklen Weg zu beschützen. Denn auf ihrer Reise durch ein Land, das von einer apokalyptischen Pandemie erschüttert wird, lauern zahlreiche Gefahren auf die Schlafwandler. Während der Rest der Gesellschaft um sie herum zerbricht und eine gewalttätige Miliz sie auszurotten droht, hängt das Schicksal der Schlafwandler davon ab, das Geheimnis hinter der erbarmungslosen Seuche zu enträtseln DIE SAGA IN ZWEI BÄNDEN Wanderers Buch 1 - Die Schlafwandler Wanderers Buch 2 - Die weiße Maske
Autorenportrait
CHUCK WENDIG ist New York Times- und USA Today-Bestsellerautor. Er schrieb unter anderem die Star Wars: Nachspiel- Saga sowie mehrere Thriller um die paranormale Ermittlerin Miriam Black. Außerdem hat er jede Menge Scripts zu Comics, Computerspielen und TV-Serien beigesteuert. Viel Kritikerbeifall bekam er auch für seine Sachbücher rund ums Thema Schreiben & Autorenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Pennsyltucky, was eine - meist liebevoll gemeinte - Bezeichnung für die ländlichen Regionen von Pennsylvania und Kentucky samt deren illustre Einwohner ist. Diese Eindrücke flossen zu einem ganz erheblichen Teil in seinen Wanderers-Zweiteiler mit ein.
Leseprobe
Ihre Schwester fühlte sich heiß an. Als bekäme sie Fieber. Shana hielt Nessie weiter umschlungen und lehnte sich so weit zurück, dass sie ihrer Schwester ins Gesicht schauen konnte: Nessies Wangen waren gerötet, und wütende Striemen zeichneten sich auf ihrer Stirn ab. Unvermittelt schoss Rot in das Weiß ihrer Augen, als würden darin Trauben zerquetscht. Lass das, Nessie. Bitte hör auf, bitte, oh scheiße, hör auf damit!« Nessie klapperte mit den Zähnen. Blut tropfte aus ihrer Nase, und ihr ganzer Körper zuckte. Sie fühlte sich immer heißer an - heiß, zu heiß. Nessies Haut glühte wie die Motorhaube eines schwarzen Autos, das zu lange in der Sommersonne gestanden hatte, und Shana erwog, sie noch fester zu umklammern, als wäre sie ein wildes Pferd, aber eine panische Gewissheit ließ eine neue Erkenntnis in ihr aufkeimen: Lass sie los, lass sie sofort los! Shana löste sich von Nessie und machte einen Schritt nach hinten. Nessie blinzelte zum ersten Mal an diesem Morgen. Erleichtert dachte Shana: Ich hab es geschafft. Es geht ihr gut. Aber dann umwölkten sich die Augen des Mädchens erneut. Die Augäpfel in ihren Höhlen drehten sich wie Lottokugeln, und ihr Blick wanderte wieder zum Horizont. Nessie marschierte los und hatte aufgehört zu zittern. Ihre Nase und ihre Oberlippe waren noch immer blutverschmiert. Shana sank weinend zu Boden, während ihre Schwester weiterlief. Direkt über die Glasscherben, wobei sie den Schmerz nicht einmal zu spüren schien.