Beschreibung
Die Purcell-Rezeption liefert Benjamin Britten wichtige Impulse. In seiner Musik ist die Bezugnahme daher zum Teil offenkundig (hörbar), andererseits aber vor allem in der Vokalmusik noch weitgehend unerforscht. Britten beruft sich in seinen Äußerungen zur Textvertonung im Musiktheater zwar häufig auf sein Vorbild, bleibt dabei aber ebenfalls unkonkret. Ein Vergleich mit Purcells Vokalmusik scheitert bislang daran, dass dessen Strategien ebenso wenig untersucht sind und daher keine Vergleichsbasis vorhanden ist. Die Autorin verfolgt daher zwei Ziele. Zunächst geht es darum, Purcells Methoden der Textvertonung anhand von vier Songtypen zu entschlüsseln, die Britten im Laufe seiner Auseinandersetzung mit der Vokalmusik des Vorgängers identifiziert. Anschließend untersucht sie an ausgewählten Stellen, inwiefern Purcells Methoden in Brittens Opern einen Niederschlag finden. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für eine kritische Reflexion über die Bedeutung der Textgrundlage für die Vertonung im Schaffen Brittens. Zudem eröffnen sie einen Ausblick auf weiterführende Fragestellungen. Zahlreiche Text- und Notenbeispiele illustrieren die Ausführungen.
Autorenportrait
Susanne Holm studierte zunächst Akkordeon an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar, anschließend Musik für das Lehramt am Gymnasium an der Musikhochschule München. Seit Februar 2007 unterrichtet sie am Gymnasium Marktoberdorf. 2016 wurde sie mit der vorliegenden Arbeit an der Universität Bern promoviert.