Beschreibung
Der erste Fußballroman vom absoluten Kenner der Szene, dem Sportreporter und Moderator Ulli Potofski Niemand kennt die Fußballszene wie Ulli Potofski und er hat sie alle vor dem Mikrofon gehabt, die Größen der Kickerlandschaft. Jetzt hat Moderator-Legende Ulli Potofski das gemacht, was er schon lange tun wollte: Pünktlich zur heiß herbeigesehnten EM 2004 legt er seinen ersten Roman vor, eine mitreißende Geschichte rund ums runde Leder für alle fußballbegeisterten Kids: Fußball, die schönste Nebensache der Welt? Nicht für Locke. Für ihn ist Fußball die Hauptsache! Nun steht das Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft aus England vor der Tür - und bei Locke tobt das Chaos. Sein Trainer fordert vollen Einsatz, Lockes altgediente Fußballschuhe sind ausgerechnet jetzt im Eimer, sein Vater hatte einen Schlaganfall und seit neuestem träumt er mitten auf dem Platz von Eva. Klar, dass das nicht gut geht. Aber es gibt noch eine Chance: das Rückspiel! Ob es an Evas Glücksamulett liegt oder an den geflickten Siegerschuhen oder daran, dass Locke Teamgeist gelernt hat, wer weiß. Fest steht, er und sein Freund Matz machen das Spiel in England!
Autorenportrait
Der Autor, Produzent und Sprecher Ulli Potofski begann seine Medienlaufbahn 1974 als Radio Diskjockey bei RTL. Er hat unzählige Sportsendungen moderiert und alle Fußballgrößen vor dem Mikrofon gehabt. Für sein Engagement wurde er mit einem Bambi ausgezeichnet. Mit seinem ersten Kinderbuch 'Locke bleibt am Ball' hat er große Erfolge gefeiert.
Leseprobe
1. Als Locke die Westkurve zum dritten Mal durchquerte, sah er ein, dass seine Kondition nicht mehr die beste war. Zwar merkte er kaum noch etwas von der Erkältung, aber die hinter ihm liegenden drei Wochen ohne Training begannen, sich bitter zu rächen. Er biss die Zähne zusammen, um gegen die Seitenstiche anzukämpfen, und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Die Nachmittagssonne hatte die rote Asche der Laufbahn so sehr aufgeheizt, dass die Luft am entfernten Ende des Parcours zu flimmern begann. »Wasser.«, stöhnte Matz, der direkt hinter ihm hertrottete. »Erbarmen, Trainer!« Willy war der Coach der U16 von Blau-Weiß Gelsenkirchen. Er stand weit hinten am gegenüberliegenden Teil des Spielfeldes und trieb ein paar Nachzügler an, die heute keine rechte Lust hatten, sich anzustrengen. Locke musste lachen, was wegen der Seitenstiche überhaupt nicht angenehm war. Er schloss für eine Sekunde die Augen, um den Schmerz abzuschütteln. Als er sie wieder öffnete, sah er mit einem Blick über die Schulter, dass Matz die Bahn gewechselt hatte und nun langsam zu ihm aufschloss. »Bitte hör auf mit deinen dämlichen Witzen!«, keuchte Locke, als Matz neben ihm war. »Kriege schon so keine Luft!« Und wie auf Bestellung stolperte Locke jetzt auch noch über seine Füße. Fast wäre er lang hingeschlagen. »Mann, was ist mit dir los«, sagte Matz. »Du solltest vielleicht.« Er sprach nicht weiter, weil der schrille Ton einer Trillerpfeife zu hören war. Das Echo flatterte von der überdachten Tribüne zurück, sodass man nicht wirklich ausmachen konnte, aus welcher Richtung der Pfiff kam. Locke sah aber automatisch zum anderen Ende des Spielfeldes, wo Willy stand, der Co-Trainer des Teams. »Hör mal auf!«, hallte Willys Schrei herüber. Locke richtete den Finger auf seine Brust. Willy nickte übertrieben und winkte ihn zu sich. Locke verlangsamte sein Tempo und kürzte den Weg über das Spielfeld ab, während der Coach ihm bereits entgegenlief. »Hör mal, Patrick«, erklärte er mit sorgenvollem Blick, »es bringt echt nichts, wenn du mit Gewalt mitzuhalten versuchst. Ich habe dir doch extra gesagt, brich ab, wenn du nicht mehr kannst!« »Hach.« Locke hob abwehrend die Hände. »Habe nur Seitenstiche gehabt, was ist da Besonderes dran?« Willy runzelte seine buschigen Brauen, die bereits von grauen Haaren durchzogen waren. Eigentlich hieß er Wilfried Neuberg und war ein Cousin von Pfarrer Lukas Kelter, der sich im »Nebenjob« seit Jahren unermüdlich für den Verein einsetzte und Willy mit viel Überzeugungskraft aus dem Ruhestand geholt hatte. Neuberg war früher Trainer der Zwölfjährigen des Vereins gewesen - die aber stets und ständig nur im unteren Drittel der Tabelle herumgekrebst waren. Das hatte Willy so genervt, dass er mit dem Eintritt ins Rentenalter seine Klamotten hingeschmissen und sich von allem zurückgezogen hatte. Bis Lukas Kelter zu ihm kam. »Wenn du Bedenken hast, dass ich dich jetzt aus der Mannschaft herausnehme, liegst du falsch«, erklärte Willy ruhig. »Das würde ich nur tun, wenn ich Angst haben müsste, dass du mir zusammenbrichst. Wir brauchen jetzt jeden Mann.« Locke bemühte sich, sich nicht anmerken zu lassen, dass der Coach ihm soeben seine schlimmsten Befürchtungen genommen hatte: wegen des Trainingsausfalls während der Grippetage aus dem Spiel geworfen zu werden. »Schon klar«, murmelte er. »Ich habe dich aber nicht nur wegen deiner Seitenstiche zu mir gerufen, sondern auch weil ich mit dir etwas besprechen muss«, erklärte Willy. »Du weißt, Patrick, dass ich über unsere Strategie nachdenken wollte. Und ich meine, wir sollten ganz klar auf Verteidigung setzen, wenn wir gegen die Engländer punkten wollen. Die Null muss stehen, wir dürfen uns kein Gegentor einfangen! Das heißt«, führte Willy weiter aus, »nur noch zwei Mann im Sturm, dann vier im Mittelfeld, davon drei defensiv, und unverändert vier Mann als Abwehrbollwerk. Ich weiß, dass ihr bislang anders gespielt habt. Aber ich kri Leseprobe