Beschreibung
Wer entscheidet, was wir sehen? Ab 17. Mai 2018 als >The Cleaners< auch im Kino! Hunderttausende Fotos und Videos werden täglich im Internet hochgeladen. Darunter massenhaft verstörende Inhalte, voller Gewalt und Pornografie. Wie ist es möglich, dass wir als normale User kaum etwas davon sehen? Algorithmen können zwar bestimme Bildinhalte identifizieren, aber nicht einordnen. Deshalb durchforsten auf den Philippinen zahllose Billiglöhner im Auftrag der Mega-Konzerne Facebook, Twitter & Co. nach geheimen Regeln das Internet. Über ihre Arbeit dürfen sie nicht sprechen. Moritz Riesewieck gelang es, Menschen zu treffen, die uns vor Gräuelbildern bewahren und dafür ihr Seelenheil opfern. Sie können die Bilder im Kopf nicht so einfach löschen. Politische Inhalte, Kunst und Satire bleiben auf der Strecke. Wie manipuliert das unsere Sicht der Welt? Riesewieck verbindet eine packende Reportage mit verblüffenden Gedanken zur Macht der Bilder.
Autorenportrait
Moritz Riesewieck, geboren 1985, aufgewachsen im Ruhrgebiet, studierte bis 2015 Regie an der Hochschule für Schauspielkunst 'Ernst Busch' in Berlin. Zuvor studierte er anderthalb Jahre Wirtschaftswissenschaft als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Regiehospitanzen und -assistenzen an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, dem Thalia Theater Hamburg und der Schaubühne Berlin. Seine Studien-Projekte (z. B. >SiebenSchläfer - EinSchlafTerrorCamp<, >ParK<, >Wie wir den Totalen Krieg beenden 1-3 und 4-9<) wurden u.a. bei Festivals am Maxim Gorki Theater, am HAU Berlin und beim Kaltstart Hamburg gezeigt. 2009 wurde er mit dem Deutschlandstipendium ausgezeichnet, 2014 vom Goethe-Institut nach Mexico City eingeladen, wo er eine Aufsehen erregende Inszenierung von Georg Büchners >Woyzeck< machte. Seine Performance >Peer entfällt< wurde 2014 für den Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft nominiert. Seine Diplominszenierung >Voiceck< wurde 2015 zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen.Mit der Compagnie Laokoon, einem Zusammenschluss von Künstlern und Wissenschaftlern, die er 2014 gründete, entwickelt Riesewieck - meist von Recherchen ausgehend - ungewöhnliche Erzählformate, zuletzt in >Die Leere des Himmels< am Ballhaus Ost in Berlin. 2015 wurde Moritz Riesewieck für seine innovativen Arbeiten mit dem Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin ausgezeichnet. Die Compagnie Laokoon ist nach dem sagenhaften trojanischen Priester benannt, der vor dem trojanischen Pferd warnte, weil die Gruppe sich ebenfalls mit Inhalten befasst, die nicht sichtbar sind.
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