Die drei Freundinnen Funmi, Zainab und Enitan kennen sich aus Studienzeiten und waren einst unzertrennlich. Dabei könnten sie gar nicht unterschiedlicher sein. Durch verschiedene Umstände trennen sich doch schon bald ihre Wege und sie bleiben nur lose in Kontakt. Erst 30 Jahre später treffen sie sich zur Hochzeit von Funmis Tochter Destiny in Lagos
wieder. Die alte Vertrautheit ist schnell zurück, sie sprechen über Vergangenes, über das, was sie geliebt und verloren haben. Aber auch die Gegenwart birgt unerwartete Überraschungen, denn ihre Töchter sind genauso rebellisch und offenherzig, wie sie es einst waren. Obaro schildert die individuellen Lebensgestaltungen und wechselt dabei in drei Abschnitten zwischen den jeweiligen Perspektiven. Mit ausdrucksstarker Sprache entwirft Obaro drei grundverschiedene Protagonistinnen, die man sofort ins Herz schließt. Sie gibt einen wertvollen, lebendigen Einblick in das Leben in Nigeria, die Klassenunterschiede und gesellschaftlichen wie kulturellen Besonderheiten gegenüber der westlichen Kultur, insbesondere der Hochzeitszeremonie, und lässt die einheimische Sprache der Yoruba, Igbo und Hausa immer wieder einfließen. Durch den Kontext lassen sie sich leicht verstehen, es gibt aber auch ein Glossar zum nachsehen. Freundin bleibst du immer ist ein tolles Debüt, das zwar etwas kurzweilig erscheint, dafür aber eine Frauenfreundschaft beschreibt, die durch ihre Dynamik und die vielen Einblicke in die nigerianische Kultur hervorsticht und die nötige Tiefe verleiht.