Ottessa Moshfeghs neuer Roman ist ein düsteres, frustrierendes und verstörendes Buch über die Frage wie Macht korrumpiert, wie die Familie bestimmt, wer man wird, wie der Glaube uns nicht retten wird und wie man in einer Gesellschaft, die zutiefst korrumpiert ist, deren Ungerechtigkeiten überlebt. In einem mittelalterlichen Dorf, das vom Unglück geplagt ist herrscht ein makaberer Fürst mit einem korrupten Priester zusammen. In dieses Gewühl wird nach einigen unglücklichen Zufällen der Schäferssohn Marek geworfen. Moshfegh baut über den Roman hinweg immer wieder Erzählstränge auf, die uns ein wenig Hoffnung machen sollen und einen Sinn in all dem Chaos aufzeigen sollen. Diese laufen aber ausnahmslos ins Nichts. Über den Verlauf eines Jahres hinweg wird die Ausweglosigkeit der Charaktere immer deutlicher. Für Moshfegh-Fans wird der fast schon übertriebene, zum Teil auch bitterböse satirische Stil vertraut sein, während Zeit und Ort des Romans sich sehr vom bisher erforschen Territorium ihrer Bücher absetzen. Eine Zumutung im besten Sinne.