Charlotte Roth ist gebürtige Berlinerin, Literaturwissenschaftlerin und hat sich auf Frauenschicksale vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte spezialisiert. Ihren neuesten Roman "Die Königin von Berlin" widmet sie dieses Mal keiner geringeren, als der schillernden Schauspielerin Carola Neher, die im Berlin der Weimerarer Republik auf der Bühne und im Kino große Erfolge feierte und zahlreichen Männern den Kopf verdrehte.
Als die selbstbewusste, von Ehrgeiz getriebene Schauspielerin dem zurückhaltenden, eher unscheinbaren und sanften Dichter Klabund begegnet, verliebt sie sich und heiratet ihn. Eine klassische Ehefrau wird sie allerdings nicht.
Bertolt Brecht ist stets an ihrer Seite, fördert sie, teilt mit ihr auch das Bett, und bietet ihr die Chance ihres Lebens. So spielte sie z.B. in der berühmten "Dreigroschenoper" die Polly.
Nach einigen Hochs und Tiefs geht es überraschend früh und sehr traurig 1942 mit ihr zu Ende – in einem Arbeitslager in der Sowjetunion erliegt sie nach fünf Jahren Haft einer Typhus-Erkrankung.
Charlotte Roth lässt Carola Neher und die anderen Protagonist*innen so lebendig werden, dass es sich bei der Lektüre angefühlt hat, als wäre ich direkt mit dabei. Der historische Hintergrund, vor dem der Roman spielt, ist spannend und interessant. Ein Tipp für Fans von Romanbiografien, den 20ern in Berlin und packenden Frauenschicksalen.