Zwischen Libanon und Tirol: Aus einer Reportage über die Graffitiszene in Beirut wird eine Reise in die dunkle Vergangenheit der eigenen Familie. Ein Roman von stiller Wucht!
Größer könnte der Kontrast nicht sein: Gerade noch in Beirut, kehrt der Mann, der hier erzählt, in das Bergdorf in Tirol zurück, aus dem er stammt. Die Wintersaison ist vorbei, alles ist wie ausgestorben, in Ruhe will er an seiner Reportage über die Kunstszene im Libanon arbeiten. Doch Rami, ein Sprayer, den er auf seiner Reise getroffen hat, ruft in ihm Erinnerungen wach, die bis in seine Kindheit zurückreichen: an Lenz, einen einarmigen Maler aus Berlin, der 1944 in das Dorf kam, um zu bleiben. Damals stellte er keine Fragen, jetzt will er es genau- er wissen: Und er erfährt von einem Lager für Zwangsarbeiter im Dorf, einem Versteck von Deserteuren in den Bergen und den Verstrickungen seines Großvaters Ludwig, einem der Lagerwärter. Hat Ludwig etwas mit dem Verschwinden eines ukrainischen Gefangenen zu tun, der mit der Schwester seines besten Freundes ein Verhältnis hatte?
Robert Prosser geboren 1983 in Alpbach in Tirol, studierte Komparatistik sowie Kultur- und Sozialanthropologie. Autor und Performancekünstler.Mit seinem Roman Phantome war er 2017 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschienen: Verschwinden in Lawinen (2023).