Beschreibung
Als 'feuilletonistische Abnormität' hat Thomas Mann Adalbert Stifters 1867 entstandene Prosa 'Aus dem bairischen Walde' bezeichnet, und das war als großes Kompliment gedacht. Das Spätwerk des österreichischen Schriftstellers hebt sich in seiner zunehmend radikaler werdenden Form von der früheren Prosa ab. Es hat Adalbert Stifter von den Lesern seiner Zeit isoliert, ihn für die Lektüre nachfolgender Generationen aber gewonnen. Als Inbegriff modernen Erzählens, das sich der zeitgenössischen Verpflichtung zum Realismus entzieht, gilt Stifters späte Prosa, die hier in einer klar konturierten Auswahl vorliegt. Sie zeigt den Autor als Avantgardisten der Wahrnehmung, als einen, den das, was heute gemeinhin als >Plot< bezeichnet wird, nicht mehr wirklich interessiert. Texte wie 'Nachkommenschaften', 'Der Waldbrunnen', 'Der Kuss von Sentze', 'Der fromme Spruch', 'Winterbriefe aus Kirchschlag' und 'Mein Leben' sind neu zu entdecken - als eigenwillige literarische Recherche, als große Abenteuer der Schriftlichkeit.
Autorenportrait
Adalbert Stifter, geboren 1805 in Oberplan (Böhmen), studierte in Wien Rechtswissenschaften. Er war zunächst Privatlehrer, danach freier Schriftsteller und ab 1853 als Konservator für Oberösterreich bestellt. Er starb 1868 in Linz.
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