Beschreibung
Wenn es um Geld geht, haben alle anderen Erwägungen, Bedenken, Gefühle und moralischen Vorurteile zu fallen. Die Skrupel Josserands bei dem Mitgiftbetrug sind nicht nur in den Augen seiner Frau eine eklatante Dummheit, sondern selbst Duveyrier eher lästig. Der Tod des alten Vabre löst bei seinen Kindern weniger Kummer als Sorgen um die Erbschaft aus. Wenn man "Ein feines Haus" auf die Darstellung der politischen Meinungen hin untersucht, zeigt sich Zolas Gesellschaftskritik vielleicht erst in ihrer ganzen Tragweite. Denn so wie er in diesem Roman die verschiedenen Schichten und Gruppen des wohlsituierten Pariser Mittelbürgertums bis hin zum Kleinbürgertum vorstellt, all diese großen und kleinen Beamten, Rechtsanwälte, Kaufleute, Angestellten und Intellektuellen, so lässt er auch ihre verschiedenen politischen Meinungen Revue passieren, angefangen von der politischen Indolenz eines kleinen Beamten wie Pichon, den noch nicht einmal der Ministerwechsel in seinem eigenen Ministerium interessiert, bis zu den unklaren humanitären und reformatorischen Ideen eines Juillerat. Der zweiundzwanzigjährige Octave Mouret, zieht in ein besagte Mietshaus ein. Er hat eine Anstellung in einem kleinen nahe gelegenen Modegeschäft, das den Namen "Paradies der Damen" führt. Octave ist attraktiv und charmant. Er hat Erfolg bei den Damen und hat somit mehrere Affären mit den Bewohnerinnen des Hauses, u. a. mit Madame Pichon.
Sein Annäherungsversuch an seine Chefin Madame Hédouin scheitert und hat seine Entlassung zur Folge. Einen neuen Job findet er im Seidengeschäft von Auguste Vabre, das sich im Erdgeschoss des Hauses befindet. Er beginnt eine Affäre mit Augustes Frau Berte, die mehrere Monate andauert. Schließlich ertappt Auguste die beiden. Es kommt zu einem Skandal und der Entlassung von Octave, der wieder im Paradies der Damen angestellt wird. Der Schein des Anstands in dem feinen Haus ist nur ein äußerlicher. Verschiedene Bewohner haben Affären miteinander.
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