Beschreibung
Nach dem Krieg beginnt das Elend. Tausende Kinder fliehen durch die ostpreußischen Wälder nach Litauen, hungernd, frierend, oft ohne Eltern. Es ist eines der dunkelsten Kapitel unserer Zeit. Aber es gab auch die Gesten von Mitmenschlichkeit und Hilfe, es gab die litauischen Familien, die nicht nur ihr Brot teilten, sondern den "kleinen Deutschen", die man später Wolfskinder nannte, ein neues Zuhause gaben. Wolfgang von Stetten zeigt viele Glücksmomente auf und dokumentiert den 30-jährigen Einsatz für diese lange vergessenen Kriegsopfer. Sein Buch veranschaulicht aber auch, dass man als Politiker oft unkonventionell handeln muss, will man wirklich etwas erreichen. "Ostpreußen, Litauen, Deutschland - was ist die wirkliche Heimat? Dort, wo man geboren wurde, dort wo man aufwuchs und lange lebte, dort wo man hoffte, eine neue (alte) Heimat zu finden? Zweimal versuchte ich vergeblich, die Hilfe für die Wolfskinder auf materielle Bedürftigkeit einzuschränken. Für sie war die Unterstützung eine Art Schmerzensgeld für die Verletzungen, Balsam für die geschundenen Seelen und das Heilmittel für die nächtlichen Albträume. Es war für viele aber auch eine Genugtuung, dass sie nicht vergessen waren und andere die Pflicht des Deutschen Staates übernahmen. Auch wenn sie Wanderer zwischen drei Welten bleiben, mögen sie die innere Heimat finden!" Wolfgang von Stetten
Autorenportrait
Prof. Dr. Wolfgang Hermann Freiherr von Stetten saß von 1992 bis 2002 für die CDU im Deutschen Bundestag. Er unterhält Altersruhesitze in Schloß Stetten, Künzelsau und Bad Mergentheim. Zu seinen Auszeichnungen zählen das Bundesverdienstkreuz am Bande, der Litauische Gediminas-Orden III. Klasse, das Estnische Maarjamaa-Kreuz I. Klasse, der Lettische Drei-Sterne-Orden und die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen. Er ist Ehrenbürger der Rajongemeinden Kelme und Jurbarkas in Litauen.