Beschreibung
Wie wenige Intellektuelle im Jahrhundert der Extreme war der deutsche Jude Erich Auerbach mit der Welt und ihrer Literatur verbunden. Seine hier versammelten Essays und Briefe aus den Jahren 1922 bis 1952 zeigen ihn als klugen Menschenfreund und tiefsinnigen Europäer, dem Homer, die Bibel, Dante und Montaigne als literarische Deutungsmuster so vertraut waren wie Proust, Joyce und Virginia Woolf. Der Freund Walter Benjamins verließ Deutschland 1936, lehrte für ein Jahrzehnt im Istanbuler Exil und fand nach dem Krieg hohe Anerkennung als Philologe an der amerikanischen Ostküste. In seinen brillanten Aufsätzen schmilzt Auerbach sein stupendes Wissen im leidenschaftlichen Verstehen der Geistesgeschichte ein. Sie kreisen um Bedrängnis und den Sinn des Lebens und zeichnen, wie auch seine Briefe, ein vielschichtiges Selbstporträt in finsteren Zeiten, das bis heute hell leuchtet.
Autorenportrait
Erich Auerbach, geboren 1892 in Berlin, war Literaturwissenschaftler und Romanist. Sein berühmtes Hauptwerk "Mimesis. Dargestellte Wirklichkeit in de abendländischen Literatur" wurde in fast dreißig Sprachen übersetzt. Er starb 1957 in Wallingford in den USA.