Beschreibung
Liebe, Intrigen und Mord das ist der Stoff, aus dem dieser Roman besteht. Er handelt von einer starken und mutigen Frau, die tatsächlich lebte und in den Jahren um 1600 als oberste Hofnärrin drei französischen Königen diente.Wer glaubt, Hofnarren waren dumme Faxenmacher, der irrt. Ihre Aufgabe bestand darin, dem König mit Rat und Klugheit zur Seite zu stehen und ihm die Augen zu öffnen nötigenfalls auch über seine eigene Dummheit.
Autorenportrait
Buch und Autorin:Dieser Roman wurde 2008 unter dem Titel Die Närrin des Königs zum ersten Mal im Aufbauverlag / Berlin veröffentlicht. 2012 folgte eine E-Book-Veröffentlichung im Klarant Verlag unter dem Titel Gefährliche Liebe einer Hofnärrin - und nun diese Wiederveröffentlichung im Verlag by arp.Angeline Bauer hat unter dem Pseudonym Friederike Costa und ihrem eigenen Namen unzählige heiter-freche Frauenromane (Heyne Verlag), Historische Romane (Aufbau Verlag / Rosenheimer Ver-lagshaus) und Sachbücher für Verlage wie Südwest, Gütersloher Verlagshaus und andere geschrieben. Hinzu kommen viele hundert Kurzgeschichten für deutsche Frauen- und Fernsehzeitschriften, aber auch Kurzkrimis unter dem Pseudonym Ronda Hendrikus.
Leseprobe
Von draußen war der Ruf einer Schleiereule zu hö-ren, sie nistete unter dem Gebälk im runden Turm. Noch einmal schrie der Vogel, dann war er still.Heinrich fuhr auf. Er hatte wieder diese grauen er-regenden Schreie gehört. Zitternd saß er im Bett, zog das Laken über sich, presste den Kopf zwischen die Arme und weinte.Sein Kammerherr hatte ihm gesagt, es sei eine Schleiereule, die da des Nachts so erbärmlich schrie, aber er wusste es besser. Es waren seine Feinde, die das Schloss belagerten und umzingelten! Sie schmiedeten Pläne gegen ihn, wetzten ihre Messer, um sie ihm bei passender Gelegenheit in die Rippen zu bohren!Vor dem Tod selbst hatte er keine Angst - vor dem Fegefeuer sehr wohl. Genug Sünden hatte er auf sich geladen, genug Seelen in die ewige Verdamm-nis geschickt. Und zu allem hatte er keinen Erben! Kein Valois war da, der die Arme ausbreitete, um dieses Land aufzufangen, wenn man ihn, Heinrich III., in sein kaltes Grab legte.Ein paar Tage war es her, da hatte Mathurine ihm erzählt, was auf den Mauern der Stadt zu lesen war. Vilain Hérode - gemeiner Herodes. Ein Anagramm aus seinem Namen, Henri de Valois. So sah ihn also der Pöbel! Als grausamen, kaltblütigen, herrsch-süchtigen König, als machthungrigen Kindermörder.Langsam zog sich Heinrich die Decke vom Kopf und lauschte. Die schrecklichen Schreie waren ver-stummt. Doch auch die Stille schien ihm bedrohlich. Wer flüsterte, führte etwas im Schilde - und herrschte nicht auch Ruhe vor dem Sturm? Ihn konnten sie nicht täuschen!Er stand auf und ging zum Fenster. Vorsichtig schob er den Vorhang zur Seite und starrte in die Dunkel-heit. Stille oder Schreie - Schreie oder Stille. Das Ei-ne war nicht besser als das Andere.Heinrich schlug die Hände vors Gesicht. Alle fielen sie über ihn her. Auf der einen Seite die'schwarzen Vögel Hugenotten', sie pickten ihm die Augen aus. Auf der anderen'Frau Liga', die ihn sich einverlei-ben wollte, wie sich Kali, die grausame Todesmut-ter der Inder, ihre Kinder einverleibte! Ihnen das Gedärm aus dem Bauch fraß! Die Leber und das Herz in ihr nimmersattes Maul stopfte! Das Fleisch von den Knochen nagte und das Hirn aussaugte.Außer seiner Mutter, Anne de Joyeuse und dessen Bruder Claude, seinen Zwergen und Mathurine, konnte er keinem mehr vertrauen!Stille und Schreie.Er presste seine Hände an die Schläfen, rieb, schlug dagegen, schluchzte auf.Da hörte er in seinem Innersten plötzlich eine Me-lodie. Ein paar Töne nur, taram-tam-tam, ein leises Summen. Woher kannte er dieses Lied? Ah, ja! Er hatte es von Mathurine gehört. Taram-tam-tam, ta-ram-tam-tam. Er summte die Melodie. Sie hatte etwas Tröstendes, legte sich wie ein sanfter, war-mer Windhauch um sein erfrierendes Herz.Mathurine. Wo war sie? Sie musste kommen und ihm das Lied spielen! Er brauchte sie, jetzt und so-fort! Heinrich öffnete die Tür. Auf einer Bank, die in der Fensternische stand, lag ein Diener und schlief.Hole er mir die Närrin!Der Diener, so unvermittelt aus dem Schlaf geris-sen, sprang auf und starrte den König begriffsstutzig an.Was glotzt er so! Mathurine! Sie soll kommen und ihre Geige mitbringen. Oder die Gitarre. Nein, bes-ser die Flöte - ja, vielleicht die Flöte. Nun gehe er schon!Der Diener nahm seine Lampe und lief los, Heinrich zog die Tür hinter sich zu.
Inhalt
Prolog1. Buch 42 Kapitel2. Buch 12 KapitelNachtrag der AutorinVerzeichnis der verwendeten ZitateLiteraturnachweis
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