Beschreibung
"Die Bilder wirken, als seien sie einem globalen Archiv entnommen, das hier weniger in seiner historisch-politischen denn in seiner anthropologischen Dimension hervortritt: als ein Archiv der Menschheitsgeschichte, die sich vor allem in ihren Abgründen zeigt - noch jede Schönheit, jede Leichtigkeit scheint begleitet vom Schatten der Katastrophe." Juliane Rebentisch Inspiriert durch die erste Fotografie der Welt von Joseph Nicéphore Niépce aus dem Jahr 1826 schuf Heiner Blum in den vergangenen Jahren die 96-teilige Werkgruppe Zweite Welt, die in diesem Buch umfassend dokumentiert wird. Zweite Welt ergänzt die Geschichte der Fotografie um Bilder, die in ihr bisher nicht vorhanden waren. Sie zeigen Szenen, die sich mit unserem kollektiven und persönlichen Bildgedächtnis überlagern. Es handelt sich jedoch vor allem um Filmstills und um vom Künstler selbst aufgenommene Fotografien, die in einem computerbasierten Prozess überarbeitet und im UV-Druckverfahren auf Zinnfolie übertragen wurden. Begleitet wird die Arbeit von zwei parallel entwickelten Texten, in denen die Philosophin Juliane Rebentisch sich einmal fototheoretisch und einmal werkanalytisch den verschiedenen Dimensionen der fotografisch erzeugten Zweiten Welt zuwendet.
Autorenportrait
Heiner Blum studierte Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Photographie bei Gunter Rambow, Floris M. Neusüss, Klaus Honnef, Wolfgang Kemp und Peter Weibel an der Gesamthochschule Kassel. 1981 erhielt er den Otto- Steinert-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie, 1988 das Stipendium der Villa Massimo, 1991 das Stipendium Cité des Arts, 1992 das Projektstipendium des ZKM Karlsruhe. 1993 bekam er den Karl-Ströher- Preis des Museums für Moderne Kunst, Frankfurt und 1995 den Förderpreis des Landes Baden Württemberg. 2009 wurde er mit dem Reinhold-Kurth-Preis der 1822-Stiftung ausgezeichnet. Seit 1997 ist er Professor für Experimentelle Raumkonzepte an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung. 2013 gründete er das Institut für Klangforschung. 2009 war er Gastprofessor und Artist in Residence am Exzellenzcluster Kulturelle Grundlagen von Integration der Universität Konstanz. Seit 2012 ist er Associate Director und Collaborating Artist des Institute Of Social Choreography in Frankfurt am Main. Heiner Blum arbeitet als Künstler in White- Cube-Kontexten, wie auch in sozialen und situativen Zusammenhängen. Seine Arbeiten finden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen. Juliane Rebentisch hat Philosophie und Germanistik an der Freien Universität Berlin studiert. Promoviert wurde sie 2002 am Institut für Philosophie der Universität Potsdam, die Habilitation erfolgte 2010 am Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaften der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seit 2011 ist sie Professorin für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main, wo sie seit 2014 auch als Vizepräsidentin tätig ist. Sie ist außerdem Mitglied des Kollegiums am Frankfurter Institut für Sozialforschung und amtierende Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik (2015-2018). Arbeitsschwerpunkte: Ästhetik, Ethik, politische Philosophie. Bücher u.a.: Ästhetik der Installation (Suhrkamp 2003) / Aesthetics of Installation Art (Sternberg 2012); Kreation und Depression. Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus (hg. mit Christoph Menke, Kadmos 2010); Die Kunst der Freiheit. Zur Dialektik demokratischer Existenz (Suhrkamp 2012) / The Art of Freedom. On the Dialectics of Democratic Existence (Polity 2016); Theorien der Gegenwartskunst zur Einführung (Junius 2013).
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