Beschreibung
Der vorliegende Band dokumentiert die Beiträge der 26. Erfurter Tage unter folgenden Schwerpunkten: Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Arbeitsmedizin -aktuelle Entwicklungen Neues aus Forschung und Praxis Aus Unfällen lernen Verkehrssicherheit/Verkehrsmedizin Angewandte Präventionsforschung zu Erkrankungen des Bewegungssystems
Leseprobe
Grußwort Nikolaus Knoepffler Sehr geehrte Damen und Herren, es ist mir eine große Ehre, Ihnen die besten Wünsche der Universität Jena und hier insbesondere der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Jena für das Gelingen dieser wichtigen Tagung zu übermitteln. Sie befassen sich mit der Prävention von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und Erkrankungen. Dies ist ein ganz wesentliches Anliegen des Kompetenzzentrums für interdisziplinäre Prävention, das von der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten zusammen mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Jahr 2000 gegründet wurde und am Institut für Sportwissenschaften in der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften angesiedelt ist. Es hat sich ganz wesentlich die Aufklärung und Vorbeugung von Berufserkrankungen, insbesondere im Nahrungsmittel- und Gaststättenbereich, zur Aufgabe gemacht. Dabei will das Kompetenzzentrum mithelfen, dass unterschiedliche Belastungsstörungen verringert werden, individuelle Voraussetzungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Förderung erfahren und auf diese Weise die Berufsfähigkeit geschützt wird. Ein Beitrag hierzu ist auch dieses Symposium. Ich freue mich daher sehr, dass mit Herrn Klaus Marsch der Hauptgeschäftsführer der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe und mit Herrn Privatdozent Dr. Christian Puta der derzeitige universitäre Sprecher dieses Kompetenzzentrums bei uns sind. Das Thema Prävention gewinnt in verschiedensten Lebensbereichen zunehmend an Bedeutung, gerade in der Arbeitswelt. Dazu gehört im weiteren Sinn auch die Verkehrssicherheit, der sich dieses Symposium bereits gestern ausführlich gewidmet hat. Auch zeigen die hohen Erkrankungsraten, insbesondere Rücken- und Nackenbeschwerden, wie wichtig eine Präventionsforschung zur Verhinderung von Erkrankungen des Bewegungsapparats ist. Diesem Thema haben sich ebenfalls gestrige Symposiumsbeiträge gewidmet. Bis heute sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Es ist darum sehr zu begrüßen, dass heute die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Fokus stehen wird. Aktuelle Entwicklungen der Arbeitsmedizin und Neuigkeiten aus der Forschung werden den Tag abrunden. Morgen wird es darum gehen, aus Unfällen am Arbeitsplatz zu lernen, damit diese möglichst nicht wieder vorkommen. Auch die Universitäten Jena und Ilmenau haben zusammen mit der Ernst-Abbe-Hochschule ein Präventionsprogramm 'Achtsame Hochschulen' aufgelegt, das ganz wesentlich von meinem Kollegen, Privatdozent Reyk Albrecht mitverantwortet wird. Hier geht es darum zu verhindern, dass Studierende, aber auch der Lehrkörper und die Angestellten der Universität 'ausbrennen'. Dazu sollen Achtsamkeitsübungen helfen, die sich an das Mind-Based-Stress-Reduction-Programm anlehnen. Es geht also um Übungen, den Stress durch den Einsatz von Meditationstechniken abzubauen, ohne dabei eine bestimmte religiöse oder weltanschauliche Richtung zu vertreten. Ich erwähne dieses Programm auch deshalb, weil ich mir vorstellen kann, dass es auch für den betrieblichen Alltag von Bedeutung sein könnte. Gerade aus ethischer Sicht ist Prävention am Arbeitsplatz von sehr großer Bedeutung. In ihr zeigen die Arbeitgebenden, wie wichtig ihnen die körperliche Unversehrtheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Zugleich leisten sie einen großen gesellschaftlichen Beitrag, weil diese Präventionsmaßnahmen die Kosten im Gesundheitswesen senken, wodurch mehr Gelder für andere Maßnahmen, z. B. die Bildung, ausgegeben werden können. Letztlich dient die Prävention aber auch den Betrieben und Unternehmen selbst, weil geringere Fehlzeiten eine höhere Produktivität ermöglichen. Ich beglückwünsche Sie daher zu diesem Symposium und wünsche Ihnen noch das weitere Gelingen dieser Tagung.