Beschreibung
Die Lesebühne Chaussee der Enthusiasten, gegründet 1999, ist Teil einer Gegenkultur, die sich seit der Wende in Berlin abseits vom offiziellen Literaturbetrieb im direkten Kontakt mit dem Publikum entwickelt hat. Sie gehört inzwischen zu den bekanntesten Lesebühnen Berlins. Sie erzählen vom urbanen Einerlei, von Dreck und Lärm, von Arbeitsämtern und Verkehrsrowdys und von allem 'was einen so alltäglich angeht oder am Arsch vorbei' (taz). Die Texte sind kurz, komisch, ergreifend, in jedem Fall nicht langweilig, ihre Lieder handeln, wie alle guten Lieder, von Liebe, vom Tod, und den kleinen Dingen, die außerdem noch passieren. Die Mitglieder dieser Lesebühne repräsentieren den Charme des Unperfekten, niemand spielt eine Rolle, die Autoren sind auf der Bühne wie sie im Leben sind.
Autorenportrait
Andreas Kampa wurde 1970 in Berlin geboren. Die Hauptstadt war Ort seiner Kindheit und ist noch heute seine Heimat. Er kann viele Literaturpreise sein Eigen nennen und ist seit Jahren Mitglied der Chaussee der Enthusiasten. Robert Naumann, 1973 in Jena geboren, lebt seit 1987 in Berlin. Zwei Wochen Studium der Sonderschulpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin folgten drei Wochen als Druckerlehrling. Danach ist er die Karriereleiter hochgeklettert: Tiefbau, Hochbau, Trockenbau, Abriss, Heizungsrohreverbieger, Hüpfburgbeaufsichtiger, Briefesortierer, Schriftsetzer, Schriftsteller. Angestrebte höchste Stufe der Karriereleiter: Rentner. Naumann ist Mitglied der Chaussee der Enthusiasten und der Reformbühne Heim & Welt. Im Dezember 2011 erschien bei Rowohlt sein neues Buch 'Ich hartz dann mal ab - Bekenntnisse eines kleinen Schmarotzers'. Dan Richter, 'Biographien orientieren sich seit jeher an markanten Lebensentscheidungen, die man zum Zeitpunkt des Verfassens für bedeutsam hält. Wen aber interessiert es, dass ich 1977, als ich im Alter von sieben Jahren von einer Neptunfestnachtwanderung nass gespritzt zurück zum Bungalow im Ferienlager >Philipp Müller< trottete, dringend urinieren musste? Damals beschloss ich, mir dieses nebensächlich wirkende Ereignis ins Hirn einzubrennen. Es hat funktioniert, und du, liebe Leserin, bist die Erste, die davon erfährt. Du und ich, wir haben jetzt ein kleines Geheimnis. Hüte es wohl!' Dan Richter ist Mitglied der Chaussee der Enthusiasten und in deren beiden Veröffentlichungen beim Verlag Voland & Quist vertreten. Jochen Schmidt erhielt 1999 den Open-Mike-Literaturpreis der Literaturwerkstatt Berlin. Im selben Jahr gründete er die Lesebühne Chaussee der Enthusiasten mit. 2002 wurde er mit dem Publikumspreis des Steirischen Herbstes ausgezeichnet und 2004 mit dem Förderpreis zum Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor. 2007 wurde Jochen Schmidt für den Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb nominiert. Der Autor von 'Triumphgemüse' (C.H.BECK, 2000), 'Müller haut uns raus' (C.H.BECK, 2002) und 'Meine wichtigsten Körperfunktionen' (C.H.BECK, 2007) ist auch in den Anthologien der Chaussee der Enthusiasten vertreten, zuletzt veröffentlichte Jochen Schmidt 'Schmidt liest Proust' und 'Weltall. Erde. Mensch.' bei Voland & Quist. Volker Strübing, 1971 in Sondershausen geboren, ist in Sachsen-Anhalt und Berlin-Marzahn aufgewachsen. Er ist ausgebildeter Facharbeiter für Datenverarbeitung. Über viele Jahre war er Mitglied der Lesebühnen LSD - Liebe statt Drogen sowie der Chaussee der Enthusiasten. Er gewann 2005 bei den deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften den Einzelwettbewerb und 2006 gemeinsam mit Micha Ebeling den Team-Wettbewerb. Sein Roman 'Das Paradies am Rande der Stadt' ist im yedermann Verlag erschienen. Mit 'Ein Ziegelstein für Dörte' erschien bei Voland & Quist eine Auswahl seiner Kurzgeschichten. Zusammen mit Kirsten Fuchs schrieb er das Buch zur 3sat-Doku 'Nicht der Süden'. Im Jahr 2010 erschien mit 'Mr. & Missis.Sippi' ein weiterer Reisebericht, der ebenfalls im Fernsehen zu sehen war. Im selben Jahr erschienen Volker Strübings Trickfilme rund um 'Kloß & Spinne' erstmals auf DVD. 2013 veröffentlichte er die Kurzgeschichtensammlung 'Das Mädchen mit dem Rohr im Ohr und der Junge mit dem Löffel im Hals'. Stephan Serin hat im Gegensatz zum Tod die Geburt bereits hinter sich. Für ihn als ausgebildeten Lehrer erwies sich die Fächerkombination Französisch und Politische Bildung bisher als Glücksfall, sieht man mal von den Einstellungschancen in den neuen und alten Bundesländern ab. Er war trotzdem bereits mehrfach in der Schule, weshalb der große Enthüllungsroman zum deutschen Bildungswesen nur noch eine Frage der Zeit ist. Bis dahin und vielleicht auch noch darüber hinaus liest er weiterhin jeden Donnerstag bei der Chaussee der Enthusiasten seine Texte vor und lässt sich auch beim Kantinenlesen bestaunen.
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