Beschreibung
Was ist ein Ungeheuer, fürchte ich mich vor ihm, wie ihm ins Auge schauen, ist sein Fell schön, wie kann ich kämpfen, ist Zukunft gut und gemütlich, werden alle verhungern, ist Efeu eine Plage, Musik Rettung, eine Schlägerei wünschenswert, warum sind alle aggressiv, wo wohnen Yetis, wie düster wälzen sich Skigebiete in die Gegend, was heißt besessen von Skiliften, will ich ein Yeti zum Freund, bin ich die Braut des Yeti, wie beschimpft man sich selbst wirkungsvoll, wozu sich selbst gern haben, was ist die Arbeit, liebe ich Arbeit, ist es Arbeit, über die Straße zu gehen, kann ich alles auf morgen verschieben, alle Fragen in einen Raum schieben, habe ich noch eine Frage, was ist, wenn ich keine mehr habe, muss ich vergehen, habe ich blaue Flecken, wandere ich in Angst, wie kann ich durch die dusterste aller dusteren Epochen kommen, braucht jemand ein Ungeheuer, will jemand meines haben? Wie kann ich solche Fragen verhandeln, in Sprache, in Handlung? Wenn es eine Schwelle gibt zwischen Umsetzung und keiner Umsetzung, zwischen Sprache auf Papier und Sprache und Aktion im Raum, dann befinden sich alle Texte dieses Buchs genau auf dieser Schwelle. Martina Hefter
Leseprobe
Chor der Lästerer Du Wind, an die Wand gepinnt. Heulen in Dosen, Flut auf der Hut. Eingezäuntes Überschäumen. Zombie, zonengebunden, plombiertes Explodieren, du schweigendes Netzwerk. Du Fundus an Untergruppen von knuffigen Ungeheuern, bald suppts in Fluten vor Unmut. Du Suppen des Fundus. Löwenanteil des Öden, surfst auf deinem freundlichen Wesen in stille Ecken der Erlösung. Wackeln, absacken, hochtreiben, stocken. Überbordend brodelnd schmeißt sich in sich, hechelnder als Kolibris, deine Gestalt in Gestalt einer überkommenen Form. Wurdest am Knie erwischt, Shilo ohne Ranch, Hi-low ohne Low-Fi, du Androhung von Schonkost, schwartenköpfiger Schwan, binde dir ein Brett auf den Bauch, ohne es stirbst du auch. Trottels Foxtrott, du und dein Traum vom Landen, bist nicht dran, und willst du vor Freude hüpfen, wo gehst du hin, in die Hüpfburg "Zum Geerdeten Mann?" Zu Rice Crispies verurteilt? Du Nießnutz des Nussplis, stilsicher als Pilz, schwankende Trübnis, dünnes Haar, du Verlust von Fön, Föns Gesang, Halunke im Shape-Mini eines durstigen Fürsten, Klumpfigur aus dem Druidenshop für Friedensaktivsten, Ballerinenfigur mit Basisfrisur, Frisur mit einer Spur Brut darin, Denkfigur auf Kegelclubtour, Friseur mit dem Scherenmäppchen der Lyrikinnung, du OversizedKleid des Erkenntnisgewinns, wie schaust du aus deinem Geschau heraus? Dein Foto, man fand es im Faltblatt des laschsten Verbands. Du Form eines Hoffmannstropfens ohne Hoffnung auf Verschonung, wie könnten hässliche Herden, Fruchtfliegen, Lästermäuler, Schwerenöter nach dir zu grapschen widerstehen? Quasten, Bommeln, etwas wie Stoffbahn, du trägst Vorhang, gehst in Gardine, jedoch die Eier dafür hast du nicht. Du Toaster in einer Welt, die Toastbrot nicht kennt, ohne Schlitze oben, Toaster mit Minusfunktion, Toaster als Eisschrank mit Heizung, du Monster des trocknen Brots. Du Knäckebrot des Denkens, Schiffszwieback der Störtebeckerei, Piratin des zweiten Falls, du sanfter Urknall höflicher Dichtung, Unterart des steppenden Schwans, denk dran, das Leben währt lang. Nimm die Krücke und büße, beizeiten beiße zahnlos ins Weiche, und piekst dich vom Brei die Härte, erschrick richtig, bekenne dich zum Biest, das du nicht bist.
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