Er habe 1903 die Tour de France erfunden, um die Muskeln zu adeln, lautet ein berühmtes Bonmot von Henri Desgrange. Doch in Wahrheit ging es dem Chefredakteur der Sporttageszeitung LAuto wohl vor allem darum, Geschichten zu produzieren. Geschichten, die sich verkaufen ließen. Geschichten von Männern, die bereit waren, an ihre Grenzen zu gehen, unsägliche Strapazen zu erdulden und alles zu tun, um wieder in Paris anzukommen. Kein Berg zu hoch, kein Weg zu weit, jedes Mittel recht ... Der Sportjournalist Stephan Klemm lässt in seinem neuen Lesebuch zur Tour de France zahllose große und kleine Momente des Dramas in neuem Licht erstrahlen - untermauert mit vielen unbekannten, exklusiven O-Tönen aus dem Munde maßgeblicher Protagonisten: von Rudi Altig über Bernard Hinault und Miguel Induráin bis hin zu Jan Ullrich. Er entführt seine Leser an die mythischen Orte des Rennens, liefert brandaktuelle Reportagen, die hinter die Kulissen der modernen Tour schauen, und porträtiert ihre mächtigen Macher ebenso wie viele jener Akteure, die gemeinhin eher im Hintergrund bleiben. Ein Buch ebenso schillernd und vielschichtig wie der zigtausendköpfige Wanderzirkus, der sich allsommerlich als Tour de France auf den Weg macht. Im Sommer 2013 bereits zum 100. Mal.

Autorenportrait

Stephan Klemm (45) hat in Köln Geschichte und Germanistik studiert. Er ist Redakteur des Kölner Stadt-Anzeiger. Dort ist er zuständig für die Berichterstattung über Fußball, Wintersport, Doping - und Radsport. Bereits zehn Mal begleitete er die Tour de France als Reporter vor Ort.