Fritzi und Wolle

Ein Bilderbuch zum Thema Stottern für Kinder von 3 bis 6 Jahren

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783921897720
Sprache: Deutsch
Umfang: 30 S., 15 farbige Illustr.
Format (T/L/B): 0.5 x 30.2 x 21.2 cm
Lesealter: 3-6 J.
Einband: Pappeinband

Beschreibung

Fritzi ist ein kleiner Hase. Eigentlich ist er wie andere Hasen auch. Nur etwas an ihm ist anders - er stottert. Da ist es gar nicht so einfach, einen Freund zu finden. Dann trifft er Wolle. Der findet es zuerst witzig, wie Fritzi spricht. Er versteht nicht, warum Fritzi wütend wird. Können die beiden doch noch Freunde werden?

Autorenportrait

Über die Autorin: Marion Stelter, geboren 1959, ist Stotternde, lebt in Hamburg, Dipl. Kommunikations-Designerin, Soziotherapeutin Kunst HIGW, seit 1989 Mitglied der Stot¬terer-Selbsthilfe, aktiv in verschiedenen Gremien der BVSS, seit 2006 Schriftleitung und Gestaltung der Le¬serzeitschrift "Der Kieselstein" - Forum der Bundes¬vereinigung Stottern & Selbsthilfe.

Leseprobe

Liebe Eltern, Stottern ist für viele noch ein Buch mit sieben Siegeln. Was ist Stottern? Woher kommt es? Und wie gehen wir mit einem stotternden Kind um? Wie können wir ihm helfen? Das alles sind Fragen, die unweigerlich auftreten, wenn ein Kind beginnt zu stottern. Stottern tritt bei fünf Prozent aller Kinder auf und beginnt meist im Alter von 2 bis 6 Jahren. Größtenteils handelt es sich dabei nur um eine vorübergehende Phase. Doch selbst Experten können heute noch nicht vorhersagen, welches Kind das Stottern verlieren wird und bis wann und welches eben nicht. So entwickelt sich bei etwa 25% dieser Kinder daraus ein dauerhaftes Stottern. Die Ursache ist bisher noch nicht gefunden. Sicher ist aber, dass Eltern keine Schuld an der Entstehung trifft. Ebenso sicher ist, dass ein stotterndes Kind immer weiß, was es sagen will. Es kann es nur nicht immer störungsfrei. Stottern besteht aus Unterbrechungen des Redeflusses in Form von hörbaren oder stummen Blockaden ("Block"), Wiederholungen von Lauten ("kkkkkalt") oder Wortteilen ("kakakakalt") oder Dehnungen ("wwwwarm"). Stottern ist oft mit übermäßiger Anstrengung beim Sprechen verbunden, die in auffälligen Verkrampfungen der Gesichtsmuskulatur oder in zusätzlichen Bewegungen von Kopf, Arm oder Oberkörper sichtbar werden kann. In dem Moment, wo das Kind stottert, kann es nichts dagegen tun. Es ist, als ob jemand hinter ihm stehen und es ab und zu an den Schultern packen und rütteln würde. Dann lässt er wieder los und das Kind spricht normal flüssig weiter, bis es wieder gerüttelt wird. Man könnte also statt "Ich stottere" besser sagen "Es stottert mich". In diesem Augenblick können Gefühle wie Scham und Angst entstehen. Das Kind merkt, dass es anders spricht als die anderen Kinder, und wird unsicher. Und natürlich sind auch Sie, die Eltern, Familienangehörigen oder Erzieher/innen, verunsichert. Es ist wichtig, das Kind so anzunehmen, wie es ist und es auch mit diesem unflüssigen Sprechen zu akzeptieren. Besser ist es, das Kind zu unterstützen als gegen das Stottern anzukämpfen. Vermeintlich gute Ratschläge wie "Hol erst mal tief Luft!" oder "Denk nach, bevor du sprichst!" setzen das Kind nur unter Druck. Hören Sie entspannt und gelassen zu, lassen Sie das Kind aussprechen und achten Sie auf den Inhalt und nicht darauf, wie das Kind etwas sagt. Geben Sie dem Kind die Rückmeldung, dass Sie es verstanden haben. Sagt es zum Beispiel "Das ist ein ffffffffffeines Bubububuch." können Sie ihm antworten "Du findest, das ist ein feines Buch? Das find ich auch." Durch dieses aktive Zuhören zeigen Sie dem Kind, dass es wichtig ist, was es zu sagen hat, und stärken sein Selbstwertgefühl. Wichtig ist auch, das Stottern nicht zu tabuisieren. Gehen Sie offen mit dem Stottern um. Je besser Familienangehörige, Erzieher/innen und andere wichtige Personen im Umfeld des Kindes über Stottern informiert sind, umso besser können sie auf die Unflüssigkeiten des Kindes reagieren und es unterstützen. Gut informiert können Sie auch angemessen auf die Reaktionen von Spielkameraden eingehen, falls diese z.B. über das Stottern lachen. Dieses Buch bietet Ihnen den Anlass, unter Geschwistern oder im Kindergarten das Thema Stottern kindgerecht aufzugreifen und den nichtstotternden Spielgefährten Erklärungen anzubieten. Das stotternde Kind wird mit seinen Unflüssigkeiten nicht in den Mittelpunkt gestellt. Trotzdem erfährt es im Kreis der Familie oder der Kindergartengruppe eine Wertschätzung und eine Entlastung. Das Stottern, was leider oft genug noch ein Tabuthema ist, wird auf den Tisch gebracht. Die anderen und das Kind selbst erfahren etwas darüber und lernen, dass am Stottern niemand schuld hat und dass es ganz schön anstrengend und frustrierend sein kann zu stottern. Das Ende der Geschichte zeigt, dass Stottern aber auch einfach dazu gehören kann, wenn es eben akzeptiert wird, und dass man auch mit Stottern alles machen kann. So regt dieses Buc