Beschreibung
Das Absolvieren von Schulen, Universitäten und Hochschulen dient der Ausbildung und der zukünftigen beruflichen Praxis der wissenschaftlich Gebildeten. Diese Ausrichtung hat Rückwirkungen auf das wissenschaftliche Wissen. Es wird Sachwissen erarbeitet und vermittelt, das diejenigen benötigen, die in Wirtschaft, Politik, Verwaltung Aufgaben des Kommandos, der Führung und des Gewinns wahrnehmen. Herrschaft wird mittels Wissen ausgeübt. Dies zieht die wissenschaftliche Rationalität in Mitleidenschaft. Wissen wird zum von der Erfahrung abgespaltenen Wissen, wertneutral und ohne Einbezug der Praxis. Deshalb muss der Frage nachgegangen werden, ob Entwicklungen zur Demokratisierung im Bildungsbereich nicht auch zur Demokratisierung des Wissens selbst führen müssen. Wenn Initiative und Neugier der Beteiligten angeregt werden soll, dann bedarf es eines Rahmens, der allen am wissenschaftlichen Prozess Beteiligten die Möglichkeit gibt, aktiv zu werden, ihre Erfahrungen, ihre Fragen, ihre Einwände und Thesen einzubringen. Früher einmal hat man das die Demokratisierung der Hochschulen genannt. Wenn das nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hat, sollte man nicht auf neoliberale Technokratie zurückfallen, sondern es besser machen.
Autorenportrait
Alex Demirovic war bis 2012 Gastprofessor an der Technischen Universität Berlin. Er ist Mitglied der Redaktion der Zeitschrift Prokla, des Wissenschaftlichen Beirats von Attac und Vorstandsmitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
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Harald Heck
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