Die Bibel - Spiegel der Schöpfung 1

Kommentare zum Alten Testament

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895151293
Sprache: Deutsch
Umfang: 432 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 21 x 15 cm
Lesealter: 14-99 J.
Einband: Paperback

Beschreibung

'Die Bibel hat einen Körper, eine Seele und einen Geist. Wer bei den Ereignissen, die in der Bibel berichtet werden, und bei den Personen, die darin handeln, stehen bleibt, wird nur den Körper kennenlernen. Wer spürt, dass etwas Tiefes, Wesentliches aus diesen Berichten hervorgeht, beginnt, die Seele zu erforschen, und nährt sich von ihr, wie man sich von der Luft zum Atmen oder vom Duft der Blumen ernährt. Wer schließlich lange studiert hat, nach welchen Gesetzen Gott das Universum und den Menschen erschaffen hat und welche Beziehungen zwischen der physischen, psychischen und spirituellen Welt bestehen, dem offenbart die Bibel ihren Geist.' 'Die heiligen Bücher aller Religionen sind sehr wertvolle Werke, aber das menschliche Wesen ist noch wertvoller, denn er ist lebendig und trägt das ganze Universum in sich. Selbst wenn die heiligen Bücher verschwinden sollten, könnte man das Wissen, das sie enthalten, wiederentdecken, denn es hat seinen Ursprung im Tierkreis, in den Sternen und auch im menschlichen Wesen. Um die Bibel zu verstehen, muss man ein wenig aus den Texten heraustreten und woanders hinschauen, weiter hoch, weiter fort, in das Leben.' Omraam Mikhaël Aïvanhov (1900 bis 1986), Philosoph und Pädagoge bulgarischer Herkunft, lebte ab 1937 in Frankreich. Obwohl sein Werk die vielfältigen Aspekte der Einweihungswissenschaft behandelt, hebt er hervor: 'Die Fragen, die sich uns stellen, werden immer dieselben sein: Wer sind wir, was ist der Sinn unseres Lebens, wie überwinden wir die die Hindernisse, die auf unserem Wege liegen. Fragt mich nicht nach etwas anderem, ich werde immer auf diese gleichen Themen zurückkommen: auf unsere Entwicklung, unsere Schwierigkeiten, den Weg, den wir gehen müssen, und die Methoden, um ihn zu gehen.' Das Werk von Omraam Mikhaël Aïvanhov war ursprünglich eine Sammlung von mehreren tausend Vorträgen und Gesprächen, die stenografiert oder aufgezeichnet wurden. Daraus haben die Prosveta Verlage Bücher und andere Medien erstellt. Inzwischen gibt es mehr als 100 Bücher in deutscher Sprache. Das Sortiment wird ständig erweitert.

Autorenportrait

Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer Philosoph, geistiger Meister und Eingeweihter. Als warmherziger, einfühlsamer und humorvoller Lehrer war er ein lebendiges Vorbild, das durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten - so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt. Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um die Gesundheit, die Ethik, die Liebe, die Sexualität oder um tiefgründige, philosophische Themen - stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.

Leseprobe

Das Wort Bibel bedeutet Buch. Aber das wahre Buch, die wirkliche Bibel, ist das Buch der lebendigen Natur, des Universums, das Gott erschaffen hat, und das Er mit unzähligen sichtbaren und unsichtbaren Geschöpfen bevölkert hat. Alle heiligen Bücher der Menschheit haben ihren Ursprung in diesem großen Buch, und jedes stellt nur ein paar Aspekte, ein paar Fragmente dar. Nur das Buch der Natur ist vollständig und nicht nur vollständig, sondern unzerstörbar. Selbst wenn die Bibel und alle heiligen Bücher verschwinden müssten, wäre es zwar nicht möglich, sie genau so wiederherzustellen, doch ihre Quintessenz könnte wiederentdeckt werden. Denn ihr Ursprung ist oben, im Zodiak, im Buch der Schöpfung, dem Buch der Natur, und der Mensch selbst ist Teil dieses Buches. Aber was ist die Natur? Weil die Menschen seit Tausenden von Jahren die Welt, die sie umgibt, erforschen, glauben sie, diese zu kennen. Und sie kennen sicherlich auch viele Dinge. Davon zeugen die vielen wissenschaftlichen Fachrichtungen, die sie geschaffen haben und die zu zahlreich sind, um sie aufzuzählen. Und wenn die Menschen behaupten, die Natur zu lieben und sie zu beschützen, so denken sie an Tiere, Blumen, Bäume, Flüsse, Ozeane und Gebirge. Aber diese Natur ist nur die materiellste Manifestation der wahren Natur, ihre Hüllen, ihre Schalen, das, was die Philosophen die 'natürliche Natur' nennen. Die wahre Natur ist Gott selbst, die 'naturgegebene' Natur, die ständig zu uns durch die 'natürliche' Natur spricht und sich uns enthüllt. Das göttliche Wort, das die Texte vermitteln, ist natürlich kein Wort im normalen Sinne. Gott ist eine unmessbare, nicht zu begreifende und überwältigende Energie. Es heißt in den Psalmen: 'Die Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem HERRN.'1 Nur die Elektrizität kann eine, wenn auch recht schwache, Vorstellung seiner Macht geben. Er richtet sich nicht in menschlicher Sprache an ein menschliches Wesen, um sich ihm zu offenbaren und ihm Lehren zu übermitteln. Nur dem Menschen gelingt es - dank der Schärfe seines Intellekts und der Feinheit seiner Empfindungen - das Wort Gottes in sich selbst und in der Natur zu entziffern, denn das göttliche Wort, das Urlicht, formt die Substanz von allem, was existiert. Selbst wenn es Werke von einigen wahrhaft inspirierten Wesen sind, können die heiligen Bücher niemals jenes Buch ersetzen, noch ihm gleichkommen, dem Buch, in das der Schöpfer alles eingetragen hat: seine Schöpfung. Deshalb gebe ich ihnen keinen absoluten Wert, sie dienen mir lediglich als Ausgangspunkt, um die ewigen Wahrheiten wiederzufinden. Ihr versteht mich besser, wenn ich euch ein Bild gebe. Der Sternenhimmel ist einer der wunderbarsten Anblicke, die es gibt, aber man kann ihn auf verschiedene Weisen betrachten. Wir können eine Himmelskarte nehmen oder ein astronomisches Buch, das uns im Einzelnen alles erklärt, was man über die Sterne und Planeten weiß: ihre Namen, die Entfernungen, die sie trennen, die verschiedenen Elemente, aus denen sie bestehen, wie sie entstehen, bestehen und sterben, welchem physikalischen Gesetz das Sonnensystem folgt usw. Das ist sicher sehr nützlich für das Verständnis des Universums. Aber welcher Unterschied zu den Erfahrungen, die wir machen können, indem wir den Sternenhimmel ohne andere Vorsätze betrachten und dabei mit dieser Unermesslichkeit verschmelzen! Dann verbinden wir uns mit den geistigen Wesen, deren himmlische Körper eine Art von physischem Kleid darstellen, und wir gelangen immer mehr zu einem anderen Verständnis, das all unsere Zellen durchdringt. Denn der Sternenhimmel ist auch ein Buch, ein Buch, das sich nicht nur an unseren Verstand richtet. Das Wissen, das er uns gibt, prägt sich in uns ein und kann unser Leben verändern. Wir lassen uns von einem höheren Ziel erhellen, und dieses Licht lenkt unsere Gedanken, unsere Gefühle und Handlungen: Dies ist das wahre Wissen. Die Betrachtung des Sternenhimmels könnte den Menschen die Lösung all ihrer Probleme bringen, denn er öffnet ihnen die Türen zu ihrem inneren Himmel. Wenn sie sich angewöhnen würden, ihre täglichen Sorgen loszulassen und die Sterne mit Liebe zu betrachten, indem sie über die kosmische Harmonie, über dieses Licht, das aus so fernen Räumen und Zeiten kommt, nachdenken würden, könnten sie die spirituellen Regionen, die auch in ihnen selbst sind, entdecken. Auf diese Weise lese ich auch die heiligen Bücher, und besonders die Bibel, als ob ich mich dem Himmel näherte, dessen Sterne mein ganzes Sein erleuchten und durchdringen. Die genaue Wahrnehmung der Dinge wird uns nur von oben gegeben. Unten sieht man nur eine verstreute, zerstückelte Wirklichkeit. Wenn man keine Ordnung und keine Struktur erkennt - das heißt die Verbindungen, die all diese Elemente vereinen, diese Stufen der Schöpfung - kann man die Texte nicht genau deuten, die von einer Schau der göttlichen Einheit inspiriert sind. Die Bibel hat eine äußerst große Rolle bei der Formung des menschlichen Geistes gespielt. Sie wurde gelesen, wieder und wieder gelesen, in fast alle Sprachen übersetzt, und sie wurde mehr als alle anderen Bücher gedruckt und neu aufgelegt. Selbst wenn viele, die sie besitzen, sie nicht oder nur wenig lesen, bewahren sie diese wie einen Talisman auf. Dagegen behaupten diejenigen, die sie lesen, sehr oft, dass sie nicht viel verstehen, und dass sie dadurch entmutigt sind. Die Geistlichen werden sagen, um die Bibel zu verstehen, müsse man sie ständig lesen, und einige raten, sich so auf das Gebet und das Fasten vorzubereiten. Andere geben vor, die Kommentare zu den Schriften zu studieren. Diese Ratschläge sind sicher nützlich, aber unzureichend, denn die Lösung findet man da nicht. Selbst wenn man die biblischen Texte vom wissenschaftlichen Standpunkt her studiert, haben die Interpreten in vielen Fällen ihre Kraft geschwächt. In ihren Analysen kommen historische Irrtümer, Lücken, Widersprüche, Übertragungsfehler usw. an den Tag. Auf diese Weise haben sie endlos viel Material für Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten angesammelt. Kann man dort Inspiration, kann man dort das Licht finden? Die wissenschaftlichen Methoden haben sich zwar immer als nützlich erwiesen, aber nicht auf allen Wissensgebieten in gleicher Weise. Sie haben kein Gespür für die winzigen Details der Wirklichkeit, und die Geheimnisse der Seele entgehen ihnen. Sicher ist es interessant, sich zu fragen, in welcher Epoche dieser oder jener Teil des Alten Testaments geschrieben wurde, ob die Berichte den archäologischen Entdeckungen widersprechen (was oft der Fall ist), ob die Texte nur einen oder mehrere Autoren haben, und ob diese Autoren dann wirklich Mose oder Salomo waren. Man kann auch den Wortschatz mit dem der Nachbarländer vergleichen, die verschiedenen Versionen studieren, sich mit hebräischen oder altgriechischen Texten befassen und bewusst oder unbewusst falsche Informationen oder schlechte Kopien untersuchen. Das nennt man 'heilige Exegese' (Ausdeutung), und die Arbeiten der Exegeten sind beeindruckend. Aber selbst wenn man dies in alle Ewigkeit weiterführen würde, könnte es ihnen nicht gelingen, den Schlüssel zu diesen Schriften zu finden. Das Verständnis der heiligen Bücher - wie sie sind - verlangt eine andere Art von wissenschaftlichen Disziplinen. Eine gewisse Anzahl von Werken, die reich und tief sind, kann uns sicher aufklären. Das wahre Verständnis, die wahre Erkenntnis, die ins Fleisch und Blut übergehen, dringen nur in uns ein, wenn wir uns bis zur göttlichen Welt erheben können, wo sich der Ursprung aller Dinge befindet. Dort oben haben die großen Religionsgründer ihre Inspiration bekommen. Nach bestimmten Überlieferungen wurden sie von Erzengeln belehrt. So hatte Metatron Mose und der Erzengel Gabriel Mohammed belehrt usw. Das ist natürlich eine Art, um zu erklären, dass das Licht von oben kommt, und man es oben suchen muss. Zu wiederholten Malen habe ich euch gesagt, dass man den Sinn der heiligen Texte nicht enthüllen kann, wenn man nicht fähig ist, sich in die höh...