Beschreibung
Im Internet wird verbreitet, dass vor der Küste einer der bevölkerungsreichsten Städte der Welt Außerirdische gelandet sind! Bald darauf versuchen das Militär, religiöse Führungspersönlichkeiten, Diebe und Wahnsinnige zu kontrollieren, was für Informationen auf YouTube und in den Straßen verbreitet werden. In der Zwischenzeit beraten die politischen Supermächte über einen nuklearen Präventivschlag, der die Eindringlinge auslöschen soll. Alles, was zwischen siebzehn Millionen Einwohnern und deren Tod steht, sind ein außerirdischer Botschafter, eine Biologin, ein Rapper, ein Soldat.
Leseprobe
Erster Akt Willkommen Prolog MUUM! Sie durchschneidet das Wasser und stellt sich vor, sie wa¨re ein to¨dlicher Strahl aus schwarzem Licht. Die Stro¨mung streichelt u¨ber ihre glatte, geschmeidige Haut. Wenn ein Fisch ihren Weg kreuzt, wird sie ihn aufspießen und weiterschwimmen. Sie hat eine Aufgabe. Sie ist wu¨tend. Sie wird erfolgreich sein und dann werden sie fu¨r immer weggehen. Sie brachten den Gestank der Trockenheit mit, dann brachten sie den La¨rm und die Welt blutete schwarzen Schleim, der giftige Regenbo¨gen auf der Wasserober a¨che hinterließ. Sie sieht diese Regenbo¨gen oft, wenn sie aus dem Wasser springt, um die Sonne zu beru¨hren. Sie brennen und stechen in ihren Kiemen. Die grabenden und bauenden Wesen, von denen die Regenbo¨gen stammen, kommen vom Land und niemand kann etwas gegen sie unternehmen. Außer ihr. Das wa¨re nicht das erste Mal. Damals ho¨rten sie fu¨r viele Monate auf. Sie gingen weg. Sie macht es noch einmal. Sie steigert ihre Geschwindigkeit. Sie ist das gro¨ßte Raubtier in diesen Gewa¨ssern. Ihren Gewa¨ssern. Selbst, wenn sie umherzieht, geho¨rt dieser besondere Ort immer noch ihr. Jeder weiß das. Sie wurde nicht hier geboren, aber nach all ihren Wanderungen ist sie hier am glu¨cklichsten. Sie vermutet, dass einer von denen, die sie erschaffen haben, an diesem Ort geboren wurde. Sie schwimmt noch schneller. Sie ist blaugrau und es ist Nacht. Sie kann zwar nichts sehen, aber das muss sie auch nicht. Sie weiß, wohin sie gehen muss. Ihr Ziel ist das Ding, das wie eine große, tote Schlange aussieht. Sie erinnert sich an Schlangen; sie hat viele in ihrem fru¨heren Leben gesehen. Im Sonnenlicht hat diese tote Schlange die Farbe von verrottendem Seetang mit einer Haut so rau wie Korallen. Gleich ist es so weit. Sie ist fast da. Sie kommt schnell heran. Sie sticht hinein. Von der Spitze ihres Speers u¨ber ihr Ru¨ckgrat bis zu ihren Flossen erfu¨llt sie rotglu¨hender Schmerz. Der Aufprall ist so hart, dass sie sich nicht bewegen kann. Doch dies ist ein Sieg; sie spu¨rt, wie die riesige, tote Schlange zusammensackt. Sie sto¨ßt ihr schwarzes Blut aus. Ihr eigener, perfekter Ko¨rper wird taub und sie fragt sich, ob sie gestorben ist. Dann fragt sie sich, welchen neuen Ko¨rper sie nun bewohnen wird. Sie erinnert sich an ihre letzte Gestalt, einen gelben Affen. Selbst in diesem Ko¨rper schwamm sie gerne. Das Wasser hat sie stets zu sich gerufen. Alles wird schwarz. Sie erwacht. Rasch, aber vorsichtig zieht sie ihren Speer heraus. Aus dem Loch, das sie hinterla¨sst, spritzt ihr schwarzes Blut ins Gesicht. Sie wendet sich von dem bittersu¨ß schmeckenden Gift ab. Nun werden sie bald weggehen. Als sie triumphierend und glu¨cklich davonschwimmt, la¨sst das lauteste Gera¨usch, das sie je geho¨rt hat, das Wasser vibrieren. MUUM! Der Knall breitet sich mit solcher Gewalt im Ozean aus, dass sie von ihm mitgerissen wird und glaubt, er mu¨sse sie zerreißen. Dann beruhigt sich das Wasser. Zutiefst erschu¨ttert schwimmt sie an die Ober a¨che. Sie hebt den Kopf aus dem Wasser und schwimmt langsam durch die Ko¨rper, die im Mondlicht glitzern. Einige kleinere Fische, Quallen, sogar Krebse treiben zerfetzt oder mit dem Bauch nach oben an ihr vorbei. Viele kleinere Wesen sind wahrscheinlich einfach vernichtet worden. Aber sie hat u¨berlebt. Sie schwimmt zuru¨ck in die Tiefe. Schon nach ein paar Dutzend Zentimetern riecht sie es. Sauber, su¨ß, su¨ß, su¨ß! Die Su¨ße u¨berwa¨ltigt ihre Sinne. Das ist das su¨ßeste Wasser, das sie je geatmet hat. Sie schwimmt voran und genießt das Wasser, das durch ihre Kiemen ießt. In der Dunkelheit spu¨rt sie, dass andere in ihrer Na¨he sind. Andere Fische. Große wie sie und kleine. also haben auch kleine u¨berlebt. Nun sieht sie viele. Sogar einige mit scharfen Za¨hnen und ein paar Massenmo¨rder. Sie kann sie gut erkennen, denn etwas unter ihr leuchtet. Eine gewaltige, sich bewegende, schimmernde Sandbank. Aus ihr ießt das su¨ße, saubere Wasser. Sie hofft, dass die Su
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