Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783862221349
Sprache: Deutsch
Umfang: 140 S., zahlr. hist. Abb.
Einband: kartoniertes Buch
Beschreibung
Ordensschwestern gehörten von derMitte des 19. Jahrhunderts bis nach dem Zweiten Weltkrieg zum üblichen Erscheinungsbild der bayerischen Kleinstädte, Märkte und Dörfer. Über die katholischen Gebiete Bayerns legte sich ein dichtes Netz von Niederlassungen weiblicher Orden, die die Bereiche Kinderbetreuung, hauswirtschaftliche Ausbildung von Mädchen und jungen Frauen sowie Krankenpflege nahezu monopolisierten. Der politisch motivierte Ausbau des Sozialstaats wäre auf dem Land ohne die zahlreichen karitativ und pädagogisch tätigen weiblichen Kongregationen nicht möglich gewesen. Durch ihre Tätigkeit wurden Kinder- und Krankenpflege auch im ländlichen Raum professionalisiert, verbreiteten sich bürgerliche Ernährungsgewohnheiten und Tischsitten, wurden städtische Hygienestandards eingeführt und ein bürgerliches Frauenbild übernommen, das mit dem bäuerlichen konkurrierte. Dadurch leisteten die weiblichen Ordensgemeinschaften einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Modernisierung ländlicher Gebiete. Vor diesem Hintergrund erscheinen die derzeit mit sinkenden Eintrittszahlen ringenden Kongregationen nicht als Relikt einer vermeintlich frömmeren Vergangenheit, sondern als spezifisch katholischer Schritt auf dem Modernisierungsweg des ländlichen Raums - ein Weg, dem in diesem Band durch Bild und Text nachgegangen wird.
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