Beschreibung
Jean-Luc Nancy und Philippe Lacoue-Labarthe haben mit diesem Buch den philosophischen Komplex in Lacans Werk freigelegt und seine verschiedenen Momente gewürdigt. Zunächst: Lacans Vorhaben, die Aufhebung der Philosophie, ihre Löschung und Bewahrung, in der Psychoanalyse zu vollziehen. Sodann: Das Aufbrechen dieser Aufhebung selbst, für eine Existenzweise, die sowohl philosophisch als auch psychoanalytisch wäre - und keins von beiden. Schließlich: Lacans Anstrengung und sein Anspruch, für dieses Geflecht philosophischer Ambivalenz eine Institution zu finden, in der sie sich als Rede zur Darstellung bringen lässt. Es ist der 'Buchstabe', so die Autoren, der dieser Einrichtung ihren 'Titel' verleihen sollte. Sie zeigen, wie Lacans 'lettre' auf einer zugleich subtilen und gewaltsamen Abkoppelung von der Sprachwissenschaft Saussures beruht und diese auf eigentümliche Weise zum Verstummen bringt, um einen eigenen transzendentalen Anspruch zu artikulieren. Lacanianern kann dieses Buch noch immer erlauben, in ihrer Rede Töne einer alten und unerhörten Metaphysik zu vernehmen. Allen schenkt es eine brillante Analyse des Lacan'schen Denkens.
Autorenportrait
Philippe Lacoue-Labarthe (1940-2007) war Professor für Philosophie in Straßburg. Seine Schriften zu Heidegger, Blanchot, Hölderlin, zu Fragen der Mimesis oder dem Komplex von Politik und Ästhetik umkreisen beharrlich die Frage der Dichtung und der Literatur. Jean-Luc Nancy war ebenfalls Professor in Straßburg und ist einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart. Ulrike Bondzio-Müller ist Psychoanalytikerin in freier Praxis / München. Esther von der Osten ist Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin. Sie übersetzte unter anderem Texte von Jean-Luc Nancy, Helène Cixous, Jacques Derrida und Georges Didi-Huberman.