Beschreibung
Sie glaubt zu träumen. Dann ist sie wach. Dann weiß sie nicht mehr, ob sie wach ist oder träumt. Sie fliegt, nein falsch: sie wird geflogen, nein, auch nicht richtig: man schleift sie durch die Luft. Ganz hoch hinauf und über allen Wipfeln ein Tosen. **** Dass ihr Mann nach dem dritten Satz Walburgas gegangen wäre, dachte Anne. Aufgestanden und höflich, aber bestimmt sein Bedauern zum Ausdruck gebracht hätte. Unter Psychologie und Lebenshilfe habe er sich etwas anderes - es sei sein Fehler - sie möge ihm die Rechnung für den Termin zusenden. - Aber er wäre natürlich gar nicht erst hergekommen. - Sie wollen ein Kind, sagte Walburga. - Es war November. Hinter den Mondglasscheiben wurde es schon dunkel. - Ja, sagte Anne. Woher wissen Sie.? - Schließen Sie die Augen, sagte Walburga. Legen Sie sich hin. **** Windsbräute - das sind Erzählungen von poetischer Dichte und detailgenauer Beobachtung, deren magischer Realismus den Leser in seinen Bann zieht. - Marcella Berger **** Marion Kemmerzell hat einen ganz und gar eigenen Stil entwickelt, präzise, poetisch, auf subtile Art witzig und phantasievoll. Wahrer Lesegenuss für Kenner. - Prof. Sibylle Knauss
Autorenportrait
Marion Kemmerzell, bei Frankfurt am Main geboren, lebte bei Hamburg, studierte Rechtswissenschaften, Kunstgeschichte und Archäologie in Saarbrücken, hat als Schauspielerin, Regieassistentin und in einem Münchner Kunstauktionshaus gearbeitet, gehört dem Vorstand des VS (Verband Deutscher Schriftsteller) Saar an und ist Mitglied des Saarländischen Künstlerhauses. Kemmerzell war der Geburtsname ihrer Großmutter.