Beschreibung
Theodor W. Adornos ,Jargon der Eigentlichkeit (1964) gehört zu den umstrittensten Texten der Kritischen Theorie. Während der Titel inner- und außerhalb der akademischen Debatte längst zu einem geflügelten Wort mutiert ist, steht diesem die Kenntnis des Inhalts diametral gegenüber. Zumeist wird die Schrift als eine Polemik gegen Martin Heidegger abgehandelt, die zu einer philosophischen Kommunikationsverweigerung (Hermann Mörchen) zwischen Frankfurt und Freiburg geführt habe. Plattitüden dieser Art verkennen jedoch den ideologiekritischen Charakter der Streitschrift. Adornos Kritik am neudeutschen Jargon richtet sich keineswegs primär gegen Heidegger, sondern bezieht sich auf ein breites gesellschaftliches Phänomen. Sie hat ihren Ursprung bereits in den 1920er-Jahren in der Kritik Siegfried Kracauers an der Bibel-Übersetzung von Martin Buber und Franz Rosenzweig. Ziel des Sammelbandes ist es, den ,Jargon der Eigentlichkeit jenseits disziplinärer Trennlinien zu erschließen und auf die Aktualität von Adornos Kritik hinzuweisen.
Autorenportrait
Max Beck studierte Neuere Deutsche Literatur und Philosophie in Marburg an der Lahn und macht derzeit einen Master in Philosophie an der Universität Wien. Er ist freier Autor und schreibt u.a. für ,Wirkendes Wort, ,Jungle World und ,literaturkritik.de. Nicholas Coomann studierte Jura, Germanistik, Geschichte, Pädagogik und Philosophie in Köln und Marburg an der Lahn und macht derzeit sein erstes Staatsexamen. Als freier Autor schreibt er u.a. für ,Jungle World, ,der Freitag und ,literaturkritik.de.