Beschreibung
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, diese Gewissheit, die sich Hiob in tiefster Not bewahrt, stellt uns auch heute noch und immer wieder vor die Frage, wie wir mit scheinbar unverschuldeten Schicksalsschlägen umgehen müssen. Das für den normalen Verstand Unverständliche beginnt sich zu erhellen, wenn der christliche Schicksalsbegriff um den Karmagedanken, der in ihm keimhaft angelegt ist, erweitert wird. Denn Karma propagiert nicht (unchristliche) Selbsterlösung, sondern entwickelt durch das Instrument fortschreitender Erdenleben die Freiheit des Menschen. Der Mensch ist verantwortlich für sein Handeln: Was er in früheren Leben veranlagt, geleistet und erlitten hat, wird er zukünftig verwandelnd und ausgleichend in sein Schicksal und das der Menschen, die ihm begegnen, einbeziehen können. Die Auseinandersetzung mit diesem erweiterten Schicksalsbegriff wird im Zentrum einer beginnenden substantiellen Erneuerung des Christentums stehen.