Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783796543593
Sprache: Deutsch
Umfang: XXXVI, 1350 S., 1386 S., 70 s/w Illustr., 2 farbig
Format (T/L/B): 10.4 x 24.7 x 17.5 cm
Auflage: 1. Auflage 2024
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Das Manifest gegen Ketzerverfolgung, das dieser Band erstmals in einer dreisprachigen, kommentierten Edition bietet, begründet Sebastian Castellios Ruf als Kämpfer für religiöse Toleranz. Castellio und seine Mitstreiter bündeln in ihrer Anthologie von Texten der Kirchenväter, Reformatoren und zeitgenössischer Humanisten die Argumente gegen Glaubenszwang und zeigen, dass dieser im konstantinischen Staatskirchentum begründet ist. Sie lenken den Blick auf den Anfang der Reformation Luthers und seine Visionen einer universalen Kirche und des Laienpriestertums, die im Zeitalter der Konfessionalisierung verloren zu gehen drohten - nicht nur in Wittenberg, sondern auch in Genf, Zürich oder Strassburg. In der deutschen und französischen Fassung manifestiert sich zudem der anhaltende Widerstand gegen das kaiserliche Interim 1548. Die Edition zeigt die weite Ausstrahlung des Basler Castellio-Kreises nach der Hinrichtung Michel Servets 1553.
Autorenportrait
Barbara Mahlmann-Bauer lehrte bis 2018 als Professorin Neuere deutsche Literatur an den Universitäten in Marburg und Bern. Zu ihren Forschungsgebieten zählen Humanismus und Reformation, religiöse Dissidenten, die Dichtung der Frühen Neuzeit und der Aufklärung. Kommentierte Edition: Triumphus Divi Michaelis Archangeli, mit Jürgen Leonhardt (München 2000); Jeremias Gotthelf: Politische Publizistik (mit Marianne Derron, Ruedi Graf und Norbert D. Wernicke, Hildesheim/Zürich 2012/13). Der von ihr herausgegebene Band 'Sebastian Castellio (1515-1563) - Dissidenz und Toleranz' (Göttingen 2018) bringt die Castellio-Forschung auf einen aktuellen Stand, mit Beiträgen (u. a.) von ihr, Sonja Klimek, Daniela Kohler und Kilian Schindler. Der Sammelband 'Visionen und Praktiken religiöser Toleranz' (Göttingen 2023) präsentiert neue Forschungen u.a. zur Wirkungsgeschichte Castellios. Kilian Schindler ist Doktorassistent am Departement für englische Sprache und Literatur an der Universität Freiburg i. Üe. 2019 hat er zum Thema 'The Limits of Toleration: Religious Dissimulation and Early Modern Drama, c. 1590-1614' promoviert. Sonja Klimek lehrt seit 2020 als Professorin Neuere deutsche Literatur und ihre Geschichte an der Universität Kiel. Ihre Forschungsinteressen liegen u.a. im Bereich der Gattungstheorie und -geschichte, der historischen Trauerforschung und der Verbindung von Literatur und Theologie. Daniela Kohler promovierte 2012 an der Universität Bern zu Johann Caspar Lavater und der christlichen Dichtung im 18. Jahrhundert. Seitdem unterrichtete sie am Zürcher Institut für schweizerische Kirchengeschichte und am Institut für Germanistik der Universität Bern. Nach ihrer Habilitation mit einer Monographie über David Friedrich Strauss arbeitete sie in verschiedenen Forschungsprojekten zu Literatur und Theologie; seit 2018 ist sie Editorin der Online-Edition der Briefe und Rezensionen Albrecht von Hallers und seit 2024 ediert sie in Zürich den Briefwechsel Hans Georg Nägelis.
Schlagzeile
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