Beschreibung
Die Konjunktion zwischen den beiden Begriffen Sprache und Gestalt fordert unterschiedliche Lesarten heraus. Sie deutet auf die Gestalten und Gestaltungen der Sprache, auf das Gestaltgeben durch Sprache, auf die Sprachlichkeit des Gestalthaften und, wie die Beiträge dieses Heftes zeigen, auf anderes mehr. Anfang der zwanziger Jahre hat André Breton die Emanzipation der Wörter ausgerufen, die »Befreiung« der Sprache aus ihrer lexikalischen Gefangenschaft. Bretons »Wörter ohne Vergangenheit« sollten die Poesie beflügeln. Aber darf auch die Philosophie so sprechen? Darf auch die Philosophie, wenn sie denn Philosophie bleiben will, die Anspruchsbereiche der Geschichte und der Bedeutung getrost sich selbst überlassen? Ist der Sprachraum der Philosophie denn jemals geschlossen, ist er auch nur in einem einzigen Stück aus der Philosophischen Bibliothek jemals rein begrifflich gewesen? Zu je gleichen Teilen wird diese besondere Ausgabe der ZKph von Schriftstellern und Philosophen gestaltet: von Marcel Beyer, Oswald Egger, Peter Geimer, Michael Hampe, Ralf Konersmann, Hartmut Rosenau, Martin Seel und Ulf Stolterfoht u.v.a.
Autorenportrait
Marcel Beyer (geb. 1965), lebt seit 1996 in Dresden. Gedichte, Romane, Libretti, Essays. Zuletzt erschien: Das blindgeweinte Jahrhundert. Bild und Ton. Berlin: Suhrkamp 2017.