Beschreibung
Katholikinnen und Katholiken werden seit Jahren immer wieder von neuen unglaublichen Enthüllungen über den sexuellen Missbrauch durch Priester in ihrer Kirche erschüttert. Die Wahrnehmung auch des spirituellen Missbrauchs dahinter intensiviert sich. Aber wie, wem und was überhaupt noch geglaubt werden kann, kommt erst jetzt in den Blick. Bisher ist nur klar, was nicht länger geglaubt werden kann: die systemische Unschuld der katholischen Kirche; wem nicht mehr geglaubt werden kann: ihren vertuschenden Entscheidungsträgern; und wie nicht weiter geglaubt werden kann: mit dem schönen Schein eines über hässlichen Missbrauch erhabenen Glaubens. Das löst Angst um die Zukunft des katholischen Glaubens aus. Kann das, was sprachlos macht, überhaupt noch umgekehrt werden? Mit Trotz? Oder mit der Einsicht, anders zu glauben als bisher? Das Buch begibt sich in den offenen Raum dieser Fragen, lotet aber auch Wege aus, wie gläubige Menschen sich darin bewegen können. Der katholische Glaube wird in diesem Raum nicht neu entstehen, aber er kann anders werden. Die Aufklärung darüber, wie katholisches Glauben tatsächlich anders vollzogen werden kann als gewohnt, ist der rote Faden dieses mutigen und ermutigenden Zwischenrufs.
Autorenportrait
Hans-Joachim Sander, Dr. theol., ist Professor für Dogmatik an der Universität Salzburg.