Beschreibung
Es gibt ihn nicht, den ein für allemal gültigen Text. Vielleicht sollte man sich das künftige Schreiben als ein lebenslanges Fortschreiben eines einzigen Textes vorstellen. Dabei heraus kommen dann weniger fertige, in sich geschlossene Texte, als vielmehr offene, scheinbar völlig zusammenhanglose Fragmente. Wir bestehen aus lauter Bruchstücken, und diese sind so uneinheitlich zusammengefügt, dass die einzelnen Bestandteile jederzeit in einem neuen Licht erscheinen können. Das könnte eine Hoffnung, aber ebenso ein Verhängnis sein. Was bleibt ist die Einsicht, dass das Leben ein Fragment ist, das weder im Diesseits noch im Jenseits vollendet wird. Es ist einfach irgendwann zu Ende.
Autorenportrait
Joke Frerichs, geb. 1945, Dr. rer. pol.; Studium der Politikwissenschaft, Soziologie, Philosophie und Germanistik; berufliche Tätigkeit im Feld der Sozialforschung, in Leitungsfunktion und empirischer Forschung; seit 2006 freier Autor und Schriftsteller; zahlreiche literarische Veröffentlichungen (Romane, Gedichte, Essays, autobiografische Texte etc.).