Beschreibung
Als Köchin auf dem Erlhof sieht sich Nele Hassel mit einer ihr fremden Welt konfrontiert. In dem vermeintlichen Pferdeparadies sind Betrug, Intrigen und Ausbeutung an der Tagesordnung. Nele als geschiedene ältere Frau und unterbezahlte Schwarzarbeiterin gehört in diesem Kosmos zum sozialen Bodensatz. Sie wehrt sich, indem sie beobachtet und notiert. 'Das Verhältnis der beiden in Abhängigkeit und Hass verbundenen Chefs hat wenig Tragisches, aber viel Farcenhaftes, auch in der Wiederholung des Immergleichen. Die den Verhältnissen innewohnende Komik wächst mit zunehmendem Abstand: Am wenigsten zu lachen hat die Putzfrau, der Gesine noch das Trinkgeld vom Teller klaut; mehr schon die Beobachterin Nele, noch mehr die Autorin und am meisten die Leser.' Martin Ebel, Neue Zürcher Zeitung
Autorenportrait
Petra Morsbach, geboren 1956 in Zürich, studierte in München und St. Petersburg (damals Leningrad /UdSSR) Philologie und Theaterregie. Nach zehn Jahren als Dramaturgin und Regisseurin lebt sie seit 1993 als freie Schriftstellerin in der Nähe von München. Als Romanautorin schrieb sie in sechs Romanen (zuletzt »Dichterliebe«, 2013) ein »Panorama der gegenwärtigen Welt, eine comédie humaine unserer Gesellschaft, in Segmenten versteht sich, in einzelnen Mikrokosmen« (Hiltrud Häntzschel). Sie hat vorzügliche Bücher geschrieben. Mit »Warum Fräulein Laura freundlich war« erweist sich Petra Morsbach jetzt auch als exzellente Textdeuterin. Sie liest hier drei literarische Texte behutsam, aber entschieden gegen den Strich. Wer eine Schmähschrift erwartet, liegt falsch: Petra Morsbach operiert mit großer Gewissenhaftigkeit, die ihrem Gegenstand jederzeit Respekt erweist. Dierk Wolters, FRANKFURTER NEUE PRESSE
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