Die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

Von der Gründung 1949 bis zur Gegenwart

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783737410946
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 21.6 x 15 cm
Auflage: 1. Auflage 2019
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Maßstäbe für die Wiederentwicklung von Staatlichkeit in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg setzten die Siegermächte. Die politische Neustrukturierung auf deutschem Boden vollzog sich vor dem Hintergrund einer sich immer mehr aufladenden weltpolitischen Konstellation, die in Kaltem Krieg und Europäischer Integration mündete.Der Autor zeigt auf, wie aus diesem fremdbestimmten Neuanfang über die Stationen des Wirtschaftswunders und der Westbindung ein wiedervereinigtes Deutschland werden konnte, das sich als wirtschaftspolitischer Primus in der europäischen Verflechtung den Herausforderungen der Globalisierung stellen muss. Zum siebzigsten Jubiläum der Verabschiedung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland ist es Zeit für diesen Band, der die Geschichte bundesrepublikanischer Staatlichkeit in die Genese eines föderalen Europas einbettet und durch alle Jahrzehnte abbildet.

Autorenportrait

PD Dr. Christian Henrich-Franke, geb. 1975, studierte Geschichte, Sozialwissenschaften und Mathematik in Siegen und Skövde (Schweden). Er promovierte 2005 und habilitierte 2010. Derzeit ist er Privatdozent im Fach Geschichte/Wirtschaftsgeschichte an der Universität Siegen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die internationalen Beziehungen sowie die Vernetzung Europas und der Welt.

Leseprobe

Als gesellschaftliche Stabilisatoren der Jahre 1945 bis 1948 müssen Einrichtungen wie lokale Sportvereine, Ortsvereine oder die Familie gesehen werden, in denen die deutschen Bürger Ablenkung von den alltäglichen Sorgen erfuhren. Insbesondere die Vergangenheitsbewältigung mit dem NS-Staat wurde im familiären Umfeld von einem Pragmatismus überlagert, der notwendig war, um den schwierigen Alltag der ersten Nachkriegsjahre überhaupt zu meistern. Zu einem Mythos wurden auch die Trümmerfrauen, die schnell in der öffentlichen Wahrnehmung glorifiziert wurden, weil sie den Neuanfang symbolisierten und gut in ein gesellschaftliches Narrativ passten, nach dem die NS-Zeit auf wenige Verantwortliche projiziert wurde. Dies sollte sich dann aber als Hilfe erweisen, um der Bevölkerung den Übergang in die Bundesrepublik zu erleichtern.Die nationale Staatlichkeit in Deutschland war in den ersten Jahren nach dem Krieg in hohem Maße fremdbestimmt. Die alliierten Siegermächte übernahmen die politische Verantwortung und lenkten die Geschicke des Landes. Dabei wurden die zukünftigen Entwicklungslinien sowohl von den internationalen Konstellationen des Kalten Kriegs als auch von den jeweiligen nationalen Vorstellungen der Besatzer über Staat, Wirtschaft und Gesellschaft bestimmt. Nicht minder prägend für die ersten vier Nachkriegsjahre waren die Probleme des Alltags, die zum einen die täglichen Handlungen der Menschen bestimmten und zum anderen die Besatzungsmächte zwangen, personelle und administrative Kontinuitäten zuzulassen. Der Bedarf an Verwaltung, um die großen Probleme im vom Krieg zerstörten Deutschland überhaupt bewältigen zu können, muss als eigentliche Ursache der Kontinuität in der staatlichen Substanz Deutschlands gesehen werden. Die Verteilung von Lebensmitteln, Wohnraum und anderen Dingen konnten und wollten die Alliierten nicht ohne deutsche Beteiligung in Angriff nehmen. Sie konnten es nicht, weil ihnen die spezifischen Kenntnisse fehlten und sie wollten es nicht, weil die Kosten der Besatzung Deutschlands insbesondere in Großbritannien und Frankreich ohnehin als zu hoch empfunden wurden. Die Senkung der Besatzungskosten sollte sich deshalb in den Jahren 1945 bis 1948 als elementarer Faktor deutscher Eigenständigkeit erweisen.

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