Stolz und Vorurteil

Roman

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783717520108
Sprache: Deutsch
Umfang: 638 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 15.5 x 10 cm
Einband: Leinen

Beschreibung

Der beliebteste Roman der großen englischen Klassikerin Nicht weniger als fünf Töchter haben die Bennets standesgemäß unter die Haube zu bringen. Kein leichtes Unterfangen für eine Familie auf dem Lande, die nur über ein bescheidenes Vermögen verfügt. Ausgerechnet die intelligente Elizabeth, das Lieblingskind des Vaters, erweist sich als besonders schwieriger Fall.Zum allgemeinen Unverständnis hat Elizabeth die Stirn, den Antrag eines wohlsituierten Pfarrers auszuschlagen. Statt dem Drängen der Familie nachzugeben, folgt sie hartnäckig ihrem eigenen Urteil. Neue Hoffnungen schöpft die Familie, als der attraktive Gutsbesitzer Darcy, ein Junggeselle aus besten Kreisen, im benachbarten Herrenhaus zu Gast ist. Doch über den sind bald böse Gerüchte in Umlauf, und seine stolze Zurückhaltung wird ihm als Standesdünkel ausgelegt. Auch Elizabeth läßt sich vom äußeren Anschein täuschen. Erst als sie ihre Vorurteile und Darcy seinen Stolz abzulegen lernt, kann sich das Hochzeitskarussell wieder drehen.In ihrem zweiten und populärsten Roman, 1813 erschienen, zeichnet Jane Austen Figuren von unübertroffener Lebendigkeit. Die ganze Schwesternschar, von der aufmüpfigen Jüngsten bis zur besonnenen Ältesten, das ungleiche Elternpaar, die neidischen Nachbarn, sie alle zeugen von der Menschenkenntnis und feinen Beobachtungsgabe der Autorin. Mit treffsicherer Ironie entlarvt sie menschliche Schwächen, zeigt die Komik des Alltäglichen und stellt in immer neuen Varianten die zeitlose Frage nach den Voraussetzungen für eine glückliche Ehe.

Autorenportrait

Jane Austen (1775-1817) wurde in Steventon, Hampshire, geboren und wuchs im elterlichen Pfarrhaus auf. Nach Meinung ihres Bruders führte sie 'ein ereignisloses Leben'. Sie heiratete nie. Ihre literarische Welt war die des englischen Landadels, deren wohl kaschierte Abgründe sie mit feiner Ironie und Satire entlarvte. Psychologisches Feingefühl und eine lebendige Sprache machen ihre scheinbar konventionellen Liebesgeschichten zu einer spannenden Lektüre. Vor einigen Jahren wurde Jane Austen auch vom Kino wiederentdeckt: 'Sinn und Sinnlichkeit' mit Emma Thompson und Kate Winslet gewann 1996 den Golden Globe als bester Film des Jahres und den Oscar für das beste Drehbuch; 'Stolz und Vorurteil' mit Keira Knightley war 2006 für vier Oscars nominiert. 'Emma' wurde 2009 von der BBC als vierteilige Fernsehserie gezeigt und mit einem Emmy ausgezeichnet. 'Verstand und Gefühl' wurde 2011 gleich zweimal, 2014 ein weiteres Mal in modernen Adaptionen verfilmt. Im Hörverlag sind von Jane Austen bereits 'Verstand und Gefühl', 'Northanger Abbey', 'Überredung', 'Mansfield Park', 'Überredung' und 'Emma' als hochkarätige Hörspielinszenierungen erschienen.

Leseprobe

Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, daß ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringender braucht als eine Frau. Wie wenig man auch von den Gefühlen oder Aussichten eines solchen Mannes wissen mag, wenn er zum ersten Mal in einer Gegend auftaucht - diese Grundwahrheit ist in den Köpfen der dort lebenden Familien so fest verankert, daß man ihn bereits als das rechtmäßige Eigentum der einen oder anderen Tochter betrachtet. "Mein lieber Mr. Bennet", sagte seine Gemahlin eines Tages zu ihm, "haben Sie gehört, daß Netherfield Park endlich verpachtet ist?" Mr. Bennet erwiderte, das habe er nicht gehört. "Es ist aber so", antwortete sie, "Mrs. Long war nämlich gerade hier und hat mir alles erzählt." Mr. Bennet gab keine Antwort. "Wollen Sie denn nicht wissen, wer es gepachtet hat?" rief seine Frau ungeduldig. "Sie wollen es mir offenbar erzählen, und ich habe nichts dagegen, es mir anzuhören." Das war Aufforderung genug. "Also, mein Lieber, Mrs. Long sagt nämlich, daß Netherfield von einem sehr vermögenden jungen Mann aus Nordengland gepachtet worden ist, daß er am Montag vierspännig vorgefahren kam, um das Haus zu besichtigen, und dermaßen begeistert war, daß er sofort mit Mr. Morris einig wurde; daß er vielleicht noch vor Michaeli einziehen wird und einige Dienstboten schon Ende nächster Woche ins Haus kommen sollen." "Wie heißt er?" "Bingley." "Ist er verheiratet oder ledig?" "Oh, natürlich ledig, mein Lieber! Ein Junggeselle mit einem großen Vermögen, vier- oder fünftausend Pfund im Jahr. Wie schön für unsere Mädchen!" "Wieso? Was haben die damit zu tun?" "Mein lieber Mr. Bennet", erwiderte seine Frau, "Sie sind wirklich unerträglich! Ich rechne doch damit, daß er eine von ihnen heiratet." "Läßt er sich zu diesem Zweck hier nieder?" "Zu diesem Zweck! Unsinn, wie können Sie so etwas sagen! Aber es ist durchaus möglich, daß er sich vielleicht in eine von ihnen verliebt, und deshalb müssen Sie ihm einen Antrittsbesuch abstatten, sobald er eingezogen ist." "Dazu sehe ich keine Veranlassung. Sie können gern mit den Mädchen hingehen - oder schicken Sie sie allein hin, das ist vielleicht noch besser, denn da Sie genauso hübsch sind wie Ihre Töchter, fällt Mr. Bingleys Wahl sonst womöglich auf Sie." "Sie schmeicheln mir, mein Lieber. Natürlich habe ich auch einmal mein Quentchen Schönheit besessen, aber ich bilde mir nicht ein, heute noch etwas Besonderes zu sein. Wenn eine Frau fünf erwachsene Töchter hat, sollte sie aufhören, an ihre eigene Schönheit zu denken." "In diesem Fall hat eine Frau meist nicht mehr viel Schönheit, an die sie denken könnte." "Wie dem auch sei, mein Lieber, Sie müssen Mr. Bingley unbedingt besuchen, wenn er kommt." "Das ist mehr, als ich versprechen kann." "Aber denken Sie doch an Ihre Töchter! Überlegen Sie, wie gut dann eine von ihnen versorgt wäre! Sir William und Lady Lucas haben auch beschlossen hinzugehen - nur aus diesem Grund, denn im allgemeinen machen sie ja keine Antrittsbesuche. Sie müssen ihm unbedingt Ihre Aufwartung machen, denn wir können ihn ja unmöglich besuchen, wenn Sie nicht dort waren." "Ich finde, Sie nehmen es allzu genau. Mr. Bingley freut sich bestimmt sehr über Ihren Besuch, und ich gebe Ihnen ein paar Zeilen mit, in denen ich ihm versichere, daß ich von Herzen einverstanden bin, wenn er eines der Mädchen heiratet, gleichgültig, welches er sich aussucht - obwohl ich ein gutes Wort für meine kleine Lizzy einlegen sollte." "Ich hoffe doch sehr, daß Sie nichts dergleichen tun! Lizzy ist keinen Deut besser als die anderen, nicht halb so hübsch wie Jane und nicht halb so fröhlich wie Lydia. Trotzdem geben Sie ihr immer den Vorrang." "Keine ist besonders empfehlenswert", versetzte er, "sie sind so albern und einfältig wie alle anderen Mädchen; nur Lizzy ist ein bißchen aufgeweckter als ihre Schwestern." "Wie können Sie nur so über Ihre eigenen Kinder schimpfen, Mr. Bennet? Sie machen sich ein Vergnügen daraus, mich zu ärgern. Sie haben kein Leseprobe