Beschreibung
Der hochverschuldete Basler Tuchhändler Johann August Suter macht sich 1834 von Burgdorf auf nach New York. Der Sehnsuchtstraum der Neuen Welt treibt ihn immer weiter nach Westen, wo er im Tal des Sacramento sein Ziel erreicht und die Kolonie Neu-Helvetien gründet. Er kauft Land und macht es urbar, lässt Straßen, Brücken, Brunnen bauen, betreibt Ackerbau und Viehzucht im großen Stil. Bald gehört ihm halb Kalifornien. Doch - wie gewonnen, so zerronnen! Als auf seinem Land Gold entdeckt wird, bricht ein Run los, wie man in nie gesehen hat: Zehntausende von Abenteurern fallen ein und verwüsten seine Ländereien, die Arbeiter laufen ihm davon. Der »Vater Kaliforniens« wird um sein ganzes Territorium gebracht.In einer rasanten, vorwärtstreibenden Sprache erzählt Blaise Cendrars' erster, heute weltbekannter Roman vom Aufstieg und Fall des Amerikapioniers Suter, dem, wie es heißt, San Francisco seine Existenz verdankt. Die gnadenlose Beschreibung einer obsessiven Inbesitznahme, auf die der haltlose Untergang folgt - ausgelöst durch einen Klumpen Edelmetall -, führt den irren Rausch des Versprechens von Reichtum vor Augen und macht das erstmals 1925 erschienene Buch zu einem zeitlosen Stück Literatur.
Autorenportrait
Blaise Cendrars (1887-1961) als Frédéric Louis Sauser im Westschweizer La Chaux-de-Fonds geboren, war ein Reisender und Abenteurer. Mit sechzehn suchte der Kaufmannssohn das Weite, lebte in Moskau, Sankt Petersburg, New York. 1912 ging er nach Paris, meldete sich 1914 als Freiwilliger und zog in den Krieg, wo er seinen rechten Arm verlor. Cendrars war Verleger, Reporter, Korrespondent und vieles mehr. Sein Werk umfasst 40 Bücher, darunter die Romane Moravagine (1926), Dan Yack (1929) und Rum (1930). Während das Gold den einen in den Ruin trieb, machte das gleichnamige Buch seinen Verfasser Blaise Cendrars 1925 schlagartig berühmt.
Leseprobe
»Wer will Gold? Wer will Gold?«»Diesmal aber verriegelten wir die Türe und rückten sogar einen Schrank davor. Marshall nahm sein Metall wieder heraus. Es waren mehrere kleine Stücke von circa je vier Unzen. Er erzählte mir, dass er den Arbeitern gesagt hatte, es sei vielleicht Gold, doch hatten ihn alle ausgelacht und als Dummkopf beschimpft. Ich prüfte das Material, indem ich es in Königswasser tauchte, und las den ganzen Artikel über »Gold« in der Encyclopaedia Americana nach. Darauf erklärte ich Marshall, es handle sich wirklich um Gold, um reines Gold. Der arme Junge war wie verrückt.«
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