Beschreibung
Essay aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Didaktik - Allgemeine Didaktik, Erziehungsziele, Methoden, Note: 2,0, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: In diesem Essay sollen die Bedeutung einer Form von Autorität in Bezug auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis sowie die sich daraus ergebenden Vor- und Nachteile einer autoritären Erziehung erörtert werden. Der Mensch als soziales Wesen wird von Geburt an mit den verschiedensten Stellungen und Hierarchien im Geflecht der Gesellschaft vertraut gemacht. Bereits während der primären Phase der Soziabilisierung, in welcher das Kind durch die emotionale Fundierung zur Mutter ein Urvertrauen schafft, werden Rollen unterschiedlicher Stellung deutlich. Innerhalb der Familie als unmittelbare Sozialisationsinstanz kommen Kinder ein erstes Mal mit den Regeln der Gesellschaft in Kontakt. Mutter und Vater nehmen hier die soziale Position einer Autoritätsperson ein, die der des Kindes höhergestellt ist. Abhängig von der Familienstruktur ergibt sich ein Hierarchiemodell, in welchem die Familienmitglieder Stellungen zugewiesen bekommen, die jeweils mit unterschiedlichen Status je nach Rangordnung versehen sind. Derartige Hierarchiemodelle sind das signifikante Strukturierungsmerkmal übergeordneter Systeme, die unsere Gesellschaft bilden. Das Statusdenken, das sich mit dem Humanismus und dem Streben nach einer individuellen und menschlichen Daseinsgestaltung etabliert und verfestigt hat, erlaubt, je nach Rangordnung, unterschiedliche Ausübungen von Macht. Je höher die Stellung im sozialen Geflecht also ist, desto mehr Macht verfügt ein Mensch über die ihm Untergestellten. So ist es die verantwortungsvolle Aufgabe von Autoritäten, bestimmte Einstellungen, Regeln, Normen und Sitten durch das Einsetzen ihrer Macht weiterzugeben, die für das Bestehen von Recht und Ordnung in der Gesellschaft unabdingbar sind. Für das Gelingen der gesellschaftlichen Existenz scheint eine untrennbare Beziehung zwischen Autorität und Macht nur logisch. Irreführend dabei ist, dass unter dem Begriff "Macht" im Wesentlichen etwas Negatives verstanden wird, das häufig mit Gewalt, Manipulation und vor allem unfreiwilliger Unterwerfung in Verbindung gebracht wird. [.]. Eine Erziehung nach diesem Phänomen findet vordergründig in der primären Sozialisationsinstanz statt. Neben der Familie wird dabei auch der Schule eine nicht unwesentliche Verantwortung diesbezüglich zugeschrieben. Während Lehrer in den ersten Jahren oft noch eine elterliche Bezugsperson für Kinder darstellen, distanzieren sie sich im Laufe der Zeit immer mehr zu einer autoritären Persönlichkeit ohne emotionale Bindung.