Beschreibung
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind in Frankreich und Deutschland ähnliche Tendenzen im Verhältnis der Bürger zu ihrem Staat zu erkennen. Das Engagement in Parteien und Verbänden nimmt ab, während zugleich lockere Formen zivilgesellschaftlicher Beteiligung an Bedeutung gewinnen. Die Forderung nach einer Ergänzung repräsentativer Verfahren durch direktdemokratische Elemente wird immer lauter, während öffentliche politische Debatten aus den Parlamenten in Talk-Shows abzuwandern drohen. Zudem ist erkennbar, dass die neuen Informationstechnologien, die beispielsweise zur Koordination von Protesten genutzt werden, auch das Verhältnis von Bürgern und Staat verändern. Stehen wir tatsächlich vor einer Neuordnung der Beziehung zwischen den Bürgern und ihrem Staat? Wie lässt sich sicherstellen, dass die Bürger den Staat als ihren Staat erleben? Die hier dokumentierten Beiträge von Nabila Abbas, Mirjam Dageförde, Bernd Finger, Felix Heidenreich, Didier Mineur, Léa Roger und Daniel Schulz gehen diesen Fragen unter verschiedenen disziplinären Vorzeichen nach.