Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Seminar für Ethnologie), Veranstaltung: Einführung in die Theorie von Erinnerung und Gedächtnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit möchte ich mich mit dem Körper als bedeutender "marker of memory" auseinandersetzen. Konzentrieren werde ich mich dabei auf den durch Krieg und Vertreibung verletzten Körper - im Speziellen: auf Amputierte. Den amputierten Körper möchte ich zum Einen als symbolische Referenz, als Auslöser traumatischer Erinnerung auffassen und zum Anderen die Selbst-/Fremdwahrnehmung des Körpers im Rahmen komplexer sozialer und politischer Prozesse erfassen. Jean Jackson beschreibt die Gleichzeitigkeit einer Objektifizierung und Subjektifizierung von Schmerz (Soo-Jin Lee in Bennett/Kennedy 2003). Auf ähnliche Weise wird Erinnerung zum einen bewußt objektifiziert, thematisiert und zum Produzenten kulturellen Wissens (z.B. in Zeitzeugeninterviews), zugleich bleibt sie jedoch subjektive Erinnerung, vor allem wenn der diskursive Rahmen für das Verarbeiten/Wiederaufgreifen des Erlebten durch bestimmte soziale und/oder politische Prozesse verhindert wird. Die Amputierten sind besonders, weil sie durch ihre sichtbaren Kriegsverletzungen sofort Erinnerungen evozieren und sich gerade zwischen Körpern, wie Lindsay French beschreibt, sympathetische Verbindungen aufbauen, die wiederum Emotionen auslösen (French 1994: 73,74). Den Einstieg dieser Arbeit bildet ein theoretischer Teil zur Auflösung des Kartesischen Geist-Körper-Dualismus und der Einführung von Verkörperungsprozessen in den körperethnologischen Diskurs. Die Ideen der dabei vorgestellten Ansätze von Arthur und Joan Kleinman, Andrew Strathern, Paul Connerton, Margaret Lock und Nancy Shepher-Hughes werde ich im darauffolgenden Teil auf zwei Beispiele anwenden.
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