Beschreibung
Im Spätsommer 1990 wurde in Kuba die Período Especial verkündet, eine der folgenreichsten Krisen seit dem Triumph der Revolution 1959. Diese Sonderperiode implizierte gravierende Veränderungen für die Bevölkerung und glich einem Kriegszustand, der durch ein zentralverwaltetes Rationierungssystem bei Beibehaltung der sozialistischen Grundlinien reguliert werden sollte. Das Notstandsprogramm der Regierung war allerdings unzulänglich, um der Bevölkerung soziale Sicherheit zu garantieren. Dem Transformationsprozess gingen veränderte Erwartungshaltungen an formelle Sozialpolitik einher, woraufhin neue soziale Akteur_innen im Feld der sozialen Sicherheit auftraten. Diese Arbeit verfolgt den Anspruch, die sozialen Folgen der kubanischen Krise durch eine praxeologische Herangehensweise nach Bourdieu zu untersuchen. Dabei werden die Praktiken und Strategien ausgewählter alleinerziehender Haushaltsvorsteherinnen in Relation zu politökonomischen und soziokulturellen Feldern gesetzt. Die aus empirischer Forschung gewonnenen Quellen sollen in Anbetracht der historischen Ereignisse und Rahmenbedingungen, einem besseren Verständnis gegenwärtiger Transformationen in Kuba dienen, sowie einen Beitrag zu informellen Sicherungsstrategien in Ländern der Peripherie leisten.
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