Beschreibung
1924 beginnt Rosas Erzählung, die sich über ein halbes Jahrhundert spannt. Ihre Mutter war Dienstmädchen wie deren Schwester, die nach einer Abtreibung starb, und wie ihre Großmutter und Urgroßmutter auch. Rosa ist die erste, die sich aus eigener Energie von den Zwängen befreit hat. Sie sieht sich als klassenkämpferische Proletarierin. Während ihrer Schwangerschaft zieht sie sich zurück und erzählt die Geschichte vom Dienstmädchendasein ihrer Mutter und Tante voller Mitgefühl und doch kritisch distanziert. Die dreißiger Jahre werden lebendig, Krieg und Nachkriegszeit, die gesellschaftlichen Repressionen aus der Sicht der 'kleinen Leute' und ihrer 'Herrschaft'. So beschreibt Rosa ein halbes Jahrhundert, versucht, Lehren aus der Geschichte zu ziehen, und steht doch nur wieder neuen Normen gegenüber, ist verwirrt und hat kein Patentrezept für das Miteinanderleben der Menschen. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Autorenportrait
Annemarie Weber, 1918 in Berlin geboren, war als brillante Feuilletonistin und witzige Kritikerin bekannt. Als Schriftstellerin trat sie mit mehreren Romanen, darunter Korso (1961), Westend (1966), Roter Winter (1969) und Der große Sohn von Wulkow (1972), erfolgreich hervor. Sie erhielt 1962 den Literaturpreis der Stadt Berlin. Im Fischer Taschenbuch Verlag erschien von Annemarie Weber außerdem: Sitte und Sünde. Ein erotischer Ratgeber aus den letzten 100 Jahren. Annemarie Weber starb 1991 in Berlin.
Leseprobe
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